Die gängigsten Szenarien für Lkw-Unfälle sind das Überschlagen des Fahrzeugs
oder ein Frontalaufprall. Der Volvo Aufpralltest untersucht in erster Linie die
Kräfte, denen das Fahrerhaus unter solchen Bedingungen ausgesetzt ist. „Wichtig
ist, dass der Aufpralltest die Abfolgen und Kräfte spiegelt, denen der Lkw bei
einem echten Unfall ausgesetzt ist. Unsere Verkehrsunfallforschung zeigt ein
klares Bild von der Wichtigkeit des Aufpralltests. Unsere Untersuchungen von
Volvo Lkw, die in Unfälle verwickelt waren, haben immer wieder gezeigt, dass ein
robustes Fahrerhaus Leben rettet“, sagt Almqvist, Leiter für Verkehrs- und
Produktsicherheit bei Volvo Trucks.Von Holz zum Stahl; Volvo Test wird in Schweden zur gesetzlichen Norm
Früher hatten alle Lkw-Fahrerhäuser eine Holzstruktur. Volvo Trucks hat stets
die Sicherheit in den Mittelpunkt gestellt und war 1948 der erste
Lkw-Hersteller, der Fahrerhäuser aus Stahl in Serie produzierte. Das
selbsttragende Fahrerhaus aus Stahl mit seinem Dreipunkt-Federungssystem
revolutionierte den Lkw-Markt und die Sicherheit an Bord für Lkw-Fahrer
gleichermassen. 1959 wurden die ersten Tests durchgeführt, bei denen das
Fahrerhaus von einem massiven, tonnenschweren Pendel getroffen wurde, um dessen
Stabilität zu testen.
Im Folgejahr wurde dieser Aufpralltest in Schweden als gesetzliche Norm
festgelegt, die bis April 2009 ihre Gültigkeit behielt und inzwischen von einem
EU-Gesetz (ECR 29) abgelöst wurde. Das neue Gesetz unterscheidet sich von dem
schwedischen Aufpralltest sowohl im Hinblick auf die Struktur als auch auf die
Kräfte, denen das Fahrerhaus im Test ausgesetzt wird. „Was vorher eine
schwedische Anforderung war, ist nun eine reine Volvo Anforderung. Als
Weltführer im Bereich der Sicherheit möchten wir bei unserem Ziel, die
robustesten Fahrerhäuser auf dem Markt zu produzieren, keine Kompromisse
eingehen. Daher haben wir beschlossen, unsere strengeren Normen auch in Zukunft
beizubehalten“, so Almqvist.
Aufpralltest in drei Stufen
Der Aufpralltest von Volvo Truck wurde über Jahrzehnte hinweg entwickelt und
verfeinert. Allerdings umfasst der Test wie in den vergangenen 50 Jahren
weiterhin drei Stufen. Zunächst wird das Dach des Fahrerhauses einem Gewicht von
15 Tonnen ausgesetzt. Anschliessend wird die tragende Säule des Fahrerhauses
vorne links von einem zylindrischen Pendel getroffen. Schliesslich trifft das
Pendel die Rückwand des Fahrerhauses. Dieses Pendel wiegt eine Tonne und wird
aus einer Höhe von drei Metern in Bewegung gesetzt. Diese drei Stufen
entsprechen dem Verlauf eines Unfalls, bei dem der Lkw von der Fahrbahn abkommt,
sich überschlägt und gegen einen Baum oder einen anderen harten Gegenstand
prallt. Der Aufprall von hinten simuliert die nach vorn rutschende Ladung des
Lkw, die die Rückwand des Fahrerhauses trifft. Damit das Fahrerhaus den Test
besteht, darf der Überlebensraum des Fahrers oder anderer Mitfahrer durch die
resultierende Deformation nicht beeinträchtigt werden. Das Fahrerhaus muss seine
ursprüngliche Struktur behalten und darf keine grossen Löcher oder
hervorstehenden scharfen Kanten aufweisen. Die Türen müssen geschlossen bleiben,
müssen sich nach dem Aufpralltest jedoch ohne Werkzeuge öffnen lassen.
Ständige Verbesserungen an der Struktur
Während der 50-jährigen Geschichte des Aufpralltests ist die
Fahrerhausstruktur hinsichtlich Konstruktion, Stahlstärke,
Befestigungssicherheit und Schweisstechniken verbessert worden. Jede
Verbesserung wird neuen Aufpralltests ausgesetzt, um zu verifizieren, dass die
neuen Lösungen den strengen Volvo Anforderungen entsprechen. Es ist wichtig zu
betonen, dass das Fahrerhaus zu unserem systematischen Engagement gehört, den
Fahrer und die Beifahrer bei einem Unfall zu schützen.
Dieser Denkansatz schliesst auch Merkmale, wie den 3-Punkt-Sicherheitsgurt,
Airbags und einen Innenraum ein, der sich entsprechend dem Körpergewicht der
Insassen deformiert. Der Sicherheitsgurt ist immer noch die beste
Lebensversicherung des Lkw-Fahrers. Wenn man sicher auf dem Sitz festgeschnallt
ist, reduziert man das Risiko erheblich, bei einem Zusammenstoss oder Überschlag
des Lkw verletzt oder getötet zu werden. Im Übrigen ist der
3-Punkt-Sicherheitsgurt eine Erfindung von Volvo.
Nebenbei bemerkt: In Skandinavien ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass
spezielle Panzerplatten bei Omnibussen und Reisecars, welche in der Frontpartie
eingearbeitet sind, den Fahrer bei Frontalkollisionen schützen. Ein Gesetz, das
auch ausserhalb Skandinaviens zur Anwendung gelangen sollte.
Sehen Sie sich Bilder von einem Aufpralltest in Zeitlupe an. Besuchen Sie den
YouTube-Kanal von Volvo Trucks:
http://www.youtube.com/watch?v=bcpQ0YN2Q5c
|
Der Aufpralltest von Volvo Truck wurde über Jahrzehnte hinweg entwickelt
und verfeinert.
Volvo Trucks war der erste Lkw-Hersteller, der Fahrerhäuser aus Stahl in Serie
produzierte. Das selbsttragende Fahrerhaus aus Stahl mit seinem
Dreipunkt-Federungssystem revolutionierte den Lkw-Markt und die Sicherheit an
Bord für Lkw-Fahrer gleichermassen. 1959 wurden die ersten Tests durchgeführt,
bei denen das Fahrerhaus von einem massiven, tonnenschweren Pendel getroffen
wurde, um dessen Stärke zu testen.
|