Super-OffroadlastwagenRuedi Baumann
Die Ladebrücke ist ebenfalls eine Spezialkonstruktion. Sie ist so konzipiert, dass sie Kabelrollen (sogenannte Bobinen) aufnehmen kann. Mit den bisher eingesetzten
Unimog konnten zwar die riesigen Kabelrollen mit Spezialanhängern vor Ort transportiert werden, diese mussten jedoch infolge ihrer geringen Bodenfreiheit auf der Strasse bleiben. Das Abrollen der Kabel von den Bobinen zum eigentlichen Einsatzort übernahmen die Unimog
entweder fahrend oder per Seilzug. Eine zeitraubende Angelegenheit.
Der Renault-Lastwagen kann nun sowohl den Bobinen-Anhänger mitführen – und eine weitere Bobine auf der Ladefläche in einer Spezialhalterung transportieren. Mit dem starken Hydraulikkran ist ein
Auswechseln der Bobinen möglich. Dank seiner extremen Geländegängigkeit – sechs Vorwärtsgänge plus Gelände-Untersetzung, sperrbarem Zwischendifferential im Verteilergetriebe, sperrbarer Hinter- und Vorderachse – kommt er auch in unwegsamstem Gelände voran und kann die
Kabelrolle direkt an den Einsatzort fahren. Bei den Unimog war das nicht möglich, weil die Hecklast zu gross gewesen wäre.
Die äusserst solide Konstruktion der Front-Stossstange unterstützt nicht (wie von uns irrtümlich angenommen) das Anbringen einer
verstrebten Anhängevorrichtung zum Ziehen oder Stossen, sondern dient der Aufnahme einer demontierbaren Seilwinde. Die Single-Reifen an der Hinterachse stellen einen „Erfahrungswert“ der Firma dar. Zwillingsreifen graben sich zwar weniger im Boden ein, drehen aber
schneller durch. Das Unimog-Konzept mit ebenfalls Single-Bereifung habe sich im Hochgebirge sowie auch auf nassem Wiesland bewährt.
Die Bautrupps benötigen hochgeländegängige Fahrzeuge. Ein wichtiger Entscheidungsgrund für den Midlum 4x4 war die Fahrgestelllänge,
die die Montage eines Krans und einer Ladebrücke (Länge 2,65, Breite 2,10 m) ohne grossen hinteren Überhang ermöglicht. Es handelt sich dabei um einen Renault Midlum 240.14 Euro 5 4x4 mit 240 PS. Das Globalfahrerhaus bietet dem Chauffeur und zwei Beifahrern Platz und
Komfort. Der Aufbau samt Kran stammt von Mobas in Wil. Die fachgerechte Bedienung des Super-Allrad-Lastwagens benötigt viel Erfahrung und verlangt absolute Profis.
Elektro-Raetus hat rund 70 Mitarbeiter verschiedener Berufe im Bereich Elektrik und Elektronik
und bildet in verschiedenen Berufen aus. Die Arbeiten finden bei fast jedem Wetter im Freien statt. Die Mitarbeiter montieren Masten und Leitungen unter oft alpinen Bedingungen und werden dabei häufig von Hubschraubern unterstützt. Ein Notdienst (Tel.: 081 630 20 56)
steht ganzjährig Tag und Nacht für Einsätze zur Behebung von Störungen bereit. Das 1973 gegründete Unternehmen bietet das komplette elektrotechnische Spektrum an.
Der Spezialbetrieb mit Geschäftsstellen in Bonaduz, Domat/Ems und Valbella hat ein breites Angebot
für Gross- wie Privatkunden. Elektro-Raetus besteht aus den Abteilungen Installation (darunter auch Kommunikationstechnik, Schalttafelbau, Elektroservice), Kabelbau (Kabelbau, Hoch-, Mittel-, Niederspannungsanlagen, Regelleitungen, Trafostationen) und Freileitungsbau
(Frei-, Hochspannungs- u. Übertragungsleitungen bis 400 KV). Das Unternehmen ist in der ganzen Schweiz tätig.
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