IVECO betritt Neuland: Erster 4x4 Offroader lanciert

BPZ / 29.03.08 / Der Nutzfahrzeughersteller IVECO bringt erstmals einen 4x4 Offroader auf die Strasse: Den Massif 4x4: Es ist ein hervorragendes Arbeitsfahrzeug mit hohem Leistungsniveau, das sich in jedem Gelände zurechtfindet und bereits auch im Privatsegment eine grosse Nachfrage verzeichnet. Gebaut wird der Massif in verschiedenen Ausführungen, fünf- und dreitürig sowie als Pick Up und Single Cab für Fremdaufbauten. Er verfügt über einen Euro-4-Motor. Erhältlich ist der Massif ab CHF 38'850 exkl. MwSt.

Der neue Massif 4x4 ist der erste 2-Achs-Offroader von IVECO. Mit ihm erschliesst Iveco die kleine aber sehr wichtige Marktnische der 4x4-Arbeitsfahrzeuge. Er eignet sich für anspruchsvolle Arbeitseinsätze zum Beispiel in Gemeinden. Der Massif überzeugt mit einer Steigfähigkeit von 45%, Böschungswinkeln von 50° vorne und 34° hinten sowie einem Rampenwinkel von 147°. Die Wattiefe bei der Standardausführung beträgt 500 mm, die Bodenfreiheit bei serienmässigen Rädern und Bereifung 200 mm. Bei normalen Strassenverhältnissen kann der Allradantrieb abgeschaltet und der Verbrauch damit erheblich gesenkt werden.

Der Offroader ist mit langem Radstand (2’768 mm) als fünftüriger Station Wagon, als Pick-up oder als Single Cab für Fremdaufbauten sowie mit kurzem Radstand (2’452 mm) als dreitüriger Station Wagon erhältlich. Gleichzeitig sind zwei verschiedene Motoren in vier Versionen verfügbar, um jeden Einsatzbereich optimal abzudecken.

Kombiniert mit dem 6-Gang-Schaltgetriebe ZF 6S400 nutzt der Massif den bewährten 3.0 HPI Iveco-Motor mit 146 PS und maximalem Drehmoment von 350 Nm sowie den 3.0 HPT mit 176 PS und maximalem Drehmoment von 400 Nm. Dieser überragende Triebstrang hat sich bezüglich Zuverlässigkeit, Leistung und niedrigem Kraftstoffverbrauch bereits beim leichten Transporter IVECO Daily bestens bewährt.

Der Allradantrieb kann während der Fahrt zugeschaltet werden. Auf Wunsch können manuelle Freilaufnaben für die Vorderräder bestellt werden, die den Verbrauch und den Verschleiss beim Einsatz auf der Strasse reduzieren. Die Trommel der Handbremse ist am Abtriebsflansch des Verteilergetriebes montiert. Das bewirkt ein hohes, durch die Achsübersetzung verstärktes Bremsmoment selbst an extrem steilen Hängen.

Das Front-Design von Giorgio Giugiaro, Italdesign, zeigt die Zugehörigkeit zur Iveco-Familie und bringt zum Ausdruck, dass der Massif für den harten Geländeeinsatz gebaut ist. Die Sitzzahl ist vom jeweiligen Modell abhängig: Single Cab und Pick-ups verfügen über den Fahrer- und einen Beifahrersitz, der dreitürige Station Wagon über zwei Sitzreihen mit vier Sitzen (2+2), der Fünftürer über 5 (2+3) respektive 7 Sitze mit drei Sitzreihen (2+3+2).

Maximaler Komfort in der Kabine: Der Raum für Fahrer und Passagiere ist komfortabel und gut auf den Offroad-Einsatz abgestimmt. Die Sitze sind mit Stoff-, Kunststoff oder Lederüberzügen erhältlich. Die Instrumentierung ist sehr funktional. Die Schalthebel für Getriebe und Verteilergetriebe in der Mittelkonsole sind bequem zu erreichen und leicht zu schalten.

Anmerkung der Redaktion: Etlichen Lesern mag der Iveco „Massif“ bekannt vorkommen. Tatsächlich existiert der Wagen unter dem Namen „Santana“ schon einige Zeit. Allerdings nicht bei uns. Hierzulande sind die echten Offroader arg vom Aussterben bedroht. Genau genommen, existieren nur noch zwei, nämlich der Mercedes G (zu teuer) und der Land Rover Defender. Na ja, eigentlich wären es sogar zweieinhalb, wenn man den HUMMER (oder HUMVEE) mit einbeziehen wollte. Die reale Nummer 3, der Toyota LandCruiser in der kantigen Kommunalversion wird leider nicht mehr importiert.

Der Begriff „Offroader“ ist in Verruf gekommen und der modischen Bezeichnung SUV (Sport Utility Vehicle) gewichen - obwohl es zwei völlig unterschiedlich Paar Schuhe sind. Ein SUV ist ein komfortables Allradauto, mit welchem man plusminus auch einmal querfeldein fahren kann. Ein echter „Offroader“ ist jedoch ein Arbeitsgerät für härtesten Einsatz. Aber „Arbeitsgerät“ verkauft sich schlecht, folglich bleibt es beim Namen „Offroader“. Für hohe Anhängelasten und Anbaugeräte, wie Schneepflüge und dergleichen eignen sich aber ausschliesslich Fahrzeuge mit solidem Chassis. Moderne SUV’s haben meist kein Chassis, sondern selbsttragende Karosserien. Bestenfalls einen Hilfsrahmen.

Wie alle echten Gelände 4x4 lehnt sich auch der Iveco Massif stark an militärische Pflichtenhefte an. Somit kann es nicht verwundern, dass Ähnlichkeiten mit dem Land Rover Defender augenfällig sind. Technische Details verraten sogar eine Verwandtschaft mit dem Uralt-Patrol von Datsun/Nissan. Der Iveco Dieselmotor ist untadelig und bewährt – nur der Kaufpreis erscheint uns zu hoch angesetzt. Wir konnten auch nicht ausfindig machen, auf welche Art und Weise der Massif in der Schweiz vertrieben werden soll. Im reinen Nutzfahrzeughandel wäre er nicht optimal angesiedelt.

Weil Iveco Schweiz auch noch keine Testfahrzeuge zur Verfügung hat, muss Swissmotor seine Leser wiederum um Geduld bitten. Im Moment können wir nur mit einer grossen Zahl Bildern dienlich sein. Testberichte aus ausländischen Zeitschriften abzukupfern, kommt für uns nicht in Frage. // Ruedi Baumann

Bilder: Iveco

Anmerkung der Redaktion: Swissmotor wird noch in diesem Jahr mit einem ausführlichen Praxistest des Aebi Viatrac 450 aufwarten.
Wir bitten daher unsere Leser noch um etwas Geduld. //rb

 

 


Das auszugsweise Kopieren, Vervielfältigen oder Abdrucken von Artikeln und Bildern von dieser Website zu gewerblichen Zwecken ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung
der Swissmotor-Chefredaktion gestattet.