MAN-Rosenbauer-Europapremiere
40 Tonnen in 25 Sekunden von Null auf 100 km/h
Schnell am Einsatzort
Die Hülle eines Flugzeuges hält nur kurze Zeit einem Brand stand. Um die
Unglücksstelle auch in unwegsamen Gelände innerhalb kürzester Zeit zu erreichen,
bedarf es spezieller Fahrzeug-Chassis - wie dem MAN SX. Dieses ist
hochgeländegängig ausgelegt, muss aber auch eine hohe Rahmentragfähigkeit für
die Löschmittelbeladung aufweisen. Richtschnur bei der Entwicklung des MAN SX
43.1000 8x8-Fahrgestells stellten die international fixierten Anforderungen an
Flughafenfeuerwehren dar. Bei Alarmfahrten sind schnelle Beschleunigung und hohe
Endgeschwindigkeit gefragt, die auch bei Kurvenfahrt und abseits befestigter
Strassen und Wege erreicht werden muss. Der MAN im „Panther“-Gewand beschleunigt
in weniger als 25 Sekunden von Null auf 100 Kilometer pro Stunde und ist bis zu
135 km/h schnell.
Hochgeländegängig
Der Flughafen Dresden hat das erste Flugfeldlöschfahrzeug auf dem
neuen MAN Fahrgestell mit einem Aufbau des österreichischen Herstellers
Rosenbauer in Dienst gestellt. Der 1’000 PS starke „Panther“ hat für die
Brandbekämpfung 12’500 Liter Wasser, 1’500 Liter Schaummittel und 1’000
Kilogramm Löschpulver an Bord. Die Pumpenleistung beträgt 8’000 Liter je
Minute. Das neue Fahrgestell MAN SX 43.1000 8x8 konstruierte MAN
Nutzfahrzeuge speziell für den Einsatz als Flugfeldlöschfahrzeug. Ein
verwindungssteifer Rahmen, Schraubenfederung und vier Starrachsen
stellen die Basis dar, um mit dem hoch geländegängigen Fahrzeug die
Einsatzstelle zügig zu erreichen. Geliefert wird das im MAN Werk Wien
gebaute Chassis mit einem Fahrerhauspodest. Die Aufbauhersteller setzen
Pumpe, Löschmittelbehälter und Kabine auf. |
Europa-Premiere: 1’000 PS beschleunigen das neue Flughafenlöschfahrzeug
auf dem Flughafen Dresden /Deutschland. |
V12-Diesel mit 1000 PS
Das MAN Fahrgestell aus einem verwindungssteifen Rahmen mit geschlossenem
Kastenprofil bewährt sich in verschiedenen Branchen seit mehr als drei
Jahrzehnten. Die Kombination aus Schraubenfederung und Starrachsen erlaubt eine
hohe Verschränkung. Der Vorteil ist, dass jede Achse unabhängig federt, somit
lange Bodenkontakt behält und in unebenem Gelände den Vortrieb sichert. Für
Vortrieb sorgt der im Heck eingebaute V12-Motor. Sein maximales Drehmoment von
3’500 Nm liegt in einem weiten Drehzahlbereich von 1’400 bis 1’900 Umdrehungen
an. Diese Auslegung kommt der schnellen Beschleunigung und der Durchzugsstärke
bei Fahrten abseits befestigter Strasse zu Gute. Die Aufbauten auf dem
überbreiten Chassis werden von den Feuerwehrgeräteherstellern in Hinblick auf
eine niedrige Schwerpunktlage konstruiert. Zusammen mit der von MAN gewählten
Fahrwerksauslegung fördert dies die Fahrstabilität entscheidend.
Geballte Löschkraft für den Flughafen Dresden
Der Flughafen Dresden, an dem das erste Flugfeldlöschfahrzeug dieser
Art in Europa in Dienst gestellt wurde, erzielte im Jahr 2006 mit über
1,8 Millionen Fluggästen einen neuen Passagierrekord. Regelmässige
Flugverbindungen bestehen zu neun Städten im In- und zu mehr als 40
Zielen im Ausland. Die Feuerwehr des Flughafens verfügt über einen sehr
modernen Fuhrpark aus fünf Löschfahrzeugen und einem Rüstwagen, die alle
auf MAN Fahrgestellen aufgebaut sind. Ein auf einem dreiachsigen MAN
SX-Fahrgestell aufgebautes Pulverlöschfahrzeug wird nun durch das neue
Fahrzeug abgelöst, das Dank der drei Löschmittel Wasser, Schaum und
Pulver universell einsetzbar ist und damit die Schlagkraft erhöht.
Natürlich Rosenbauer, wer denn sonst?
Der Flughafen Dresden entschied sich – wie so viele Profi-Feuerwehren
- für einen Aufbau durch die österreichische Firma Rosenbauer. Das
futuristisch gestylte Fahrzeug erhielt bereits mehrfach Auszeichnungen
für sein Design – zuletzt Silber vom Deutschen Designer Club.
Das Fahrerhaus ist integraler Bestandteil des Aufbaus. Der Fahrerplatz
ist zur Fahrzeugmitte versetzt angeordnet, damit direkt an der Tür eine
Einsatzkraft Platz findet, die für unterstützende Löschmassnahmen
schnell das Fahrzeug durch die Schwingtüren verlassen kann. |
Typisch Rosenbauer: Nicht nur funktionell, sondern auch bildschön. Unter
der futuristischen Hülle steckt ein MAN SX 43.1000 8x8-Fahrgestell. |
MAN erfolgreich in diesem Marktsegment
Auf diesem speziellen Markt nimmt MAN Nutzfahrzeuge eine führende Position
ein. Aus der hochgeländegängigen SX-Baureihe, die als Militärfahrzeug in vielen
Ländern eingeführt wurde, nahm MAN das überbreite 8x8 Chassis KAT IA1
Fahrgestell als Basis. Die seit 1991 eingeführte Vorgängerbaureihe kam auf etwa
165 Fahrzeuge, die in Europa, Afrika und Asien im Einsatz stehen. Das neue MAN
Chassis mit Heckmotor erlebte seine Weltpremiere auf der Interschutz 2005, der
weltgrössten Fachmesse für Brand- und Katastrophenschutz in Hannover. Vorgaben
der ICAO (International Civil Aviation Organization) zur Gewichtsverteilung am
Fahrzeug sowie kundenspezifische Anforderungen führten zu der Konstruktionsweise
mit Heckmotor. In kurzer Zeit konnte MAN Nutzfahrzeuge bereits über 30
Bestellungen für das Fahrgestell aus Europa und Asien entgegen nehmen. Die
Löschtechnik und die Aufbauten inklusive der Fahrerkabine fertigen die
Feuerwehrgerätehersteller Rosenbauer (Österreich) und Ziegler (Deutschland).
Weitere Aufbauhersteller haben konkretes Interesse bekundet.
Daten im Überblick
Fahrgestell |
Typ |
MAN SX 43.1000 8x8 |
Zulässiges Gesamtgewicht |
43.000 kg |
Höchstgeschwindigkeit |
ca. 135 km/h |
Beschleunigung 0 – 80 km/h |
innerhalb 25 sec bei 40
Tonnen |
Achsen |
Aussenplanetenachsen |
Antrieb |
permanenter Allradantrieb
8x8 |
Federung |
Schraubenfederung |
Motor |
MAN V 12 Dieselmotor |
Hubraum |
21’920 cm³ |
Leistung |
735 kW / 1000 PS bei 2’300
U/min |
Drehmoment |
3’500 Nm bei 1’400 – 1’900
U/min |
Abgasstandard |
Euro 3 |
Getriebe |
Allison 6610 |
Getriebeart |
Automatikgetriebe mit
Drehmomentwandler und Retarder |
Aufbau des Fahrzeuges am
Flughafen Dresden |
Hersteller |
Rosenbauer |
Besatzung |
3 Einsatzkräfte |
Löschmittel |
12’500 Liter Wasser
1’500 Liter Schaummittel
1’000 kg Pulver |
Pumpenanlage |
Rosenbauer mit eigenem
Antriebsmotor |
Pumpenleistung |
Normaldruck 8’000 l/min bei
10 bar
Hochdruck 300 l/min bei 40 bar |
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