Auffälliger als Hornissen - Neues Design beim Grenzwachtkorps
Das neue, in enger Zusammenarbeit mit der Armasuisse entworfene Design erfüllt – indirekt - denselben Zweck wie die
beschrifteten und mit Tageslichtleuchtfarben versehenen Patrouillenfahrzeuge der Polizei: es soll weithin deutlich sichtbar
„Präsenz“ markieren. Im Prinzip müssten Patrouillenwagen des Grenzwachtkorps jedoch so unauffällig wie möglich, am besten sogar
völlig unsichtbar sein. Analog zur Polizei lenken nun die auffälligen Fahrzeuge die Aufmerksamkeit gezielt von den
„unauffälligen“, sprich zivilen Wagen ab. Der psychologische Effekt der beschrifteten GWK-Fahrzeuge dürfte sogar noch deutlicher
sein: Das „Hornissenkleid“ signalisiert bestimmten Kreisen augenfällig den Begriff „Gefahr!“.
Neues Logo
Mit dem markanten Gelb soll der Bevölkerung zudem die unmittelbare Wahrnehmung sowohl tagsüber als auch nachts erleichtert
werden. Auch setzt es neue Massstäbe im Bereich Verkehrssicherheit. Der Farbwechsel erfolgte unter dem Aspekt, dass durch das Gelb
vor allem bei schlechter Sicht und schwierigen meteorologischen Bedingungen die Einsatzfahrzeuge von den Verkehrsteilnehmern
früher erkannt werden. Nebst der auffälligen Farbkombination wurde erstmals das neue Logo der Schweizer Eidgenossenschaft an den
Einsatzfahrzeugen der Grenzwache angebracht. Im Lichtbalken auf dem Fahrzeugdach sind sowohl nach vorne wie auch seitlich starke,
schwenkbare Suchscheinwerfer untergebracht.
Organisation
Das Grenzwachtkorps (GWK) ist der uniformierte und bewaffnete Teil der Eidg. Zollverwaltung, die zum Eidg. Finanzdepartement
gehört. Es gliedert sich in vier Korps, die von je einem Grenzwachtkommandanten geführt werden. Die fachtechnische Leitung obliegt
dem Zentralen Kommando Grenzwachtkorps der Oberzolldirektion. Territorial deckt ein Korps das Grenzgebiet eines Zollkreises ab
und ist in 3-5 Abschnitte unterteilt. Die Kommandos befinden sich bei den Zollkreisdirektionen in Basel (GWK I), Schaffhausen (GWK
II), Genf (GWK III) und Lugano/Paradiso (GWK IV). Die rund 2'000 Korpsangehörigen, darunter ca. 100 Frauen, leisten ihren Dienst
bei 91 Grenzwachposten und 35 mobilen Posten entlang der 1'881 km langen Schweizer Grenze.
Einsatz
Die heutigen Methoden der Kriminellen, Schmuggler und illegalen Migranten erfordern seitens der Behörden vermehrt Mobilität und
eine entsprechende Anpassungsfähigkeit. Aus diesen Überlegungen, und weil der Personalbestand des GWK trotz kontinuierlich
zunehmendem Verkehr und komplexeren Aufgabenvollzug gleich geblieben ist, wurde vermehrt, anstelle der statischen
Grenzliniensicherung, die mobile Kontrolle im rückwärtigen Raum gefördert. Durch diesen Wandel in der Einsatzdoktrin konnte eine
effizientere Grenzüberwachung erreicht werden. Die variable Überwachung verlangt vom Personal aller Stufen eine gründliche
Lagebeurteilung, eine gute Dienstvorbereitung und grosse Flexibilität, um auf plötzlich eintretende Ereignisse rasch und
angemessen reagieren zu können.
Das GWK besetzt heute noch 28 Grenzübergänge an den Haupteinfallsachsen durchgehend.
Weitere 63 Grenzübergänge werden teilweise besetzt. 83 ehemalige Grenzübergänge haben den Status einer Strasse mit toleriertem
Verkehr. Das Gelände inkl. 600 fahrbaren Strassen und Wege kann nur sporadisch überwacht werden.
Reiches Instrumentarium
Moderne Ausrüstung und Hilfsmittel unterstützen die Korpsangehörigen bei der Auftragserfüllung. Sowohl in der Kommunikation
(Fahndungscomputer mit verschiedenen Datenbanken, Funk, Natel/Pager und Büroautomation), bei der Bewaffnung, den Transportmitteln
(u.a. vermehrte Helikopter-Flugstunden der Armee), der Drogendetektion (Drogenhunde, technische Hilfsmittel) sowie bei der
Videoüberwachung von Strassen- und Geländeabschnitten wurden Fortschritte erzielt, um die Sicherheit des eigenen Personals zu
erhöhen, aber auch um einen effizienten Ressourceneinsatz zu gewährleisten. Mit einer guten Ausbildung, einer geeigneten
Ausrüstung sowie modernen Hilfsmitteln soll der zunehmenden Kriminalität an der Grenze begegnet werden. Gerade im Bereich der
Ausweisfälschungen geht das GWK mit einer Fachstelle für Dokumente, sowie neuen IR- und UV-Geräten ("Docutest") einen weit herum
beachteten Weg. Auch im Sicherheits- und Interventionsbereich finden die Ausbildung und Ausrüstung des GWK grosse Anerkennung.
Arbeitsergebnisse 2000-2004
Art der Intervention |
2000 |
2001 |
2002 |
2003 |
2004 |
An Grenzübergängen zurück-gewiesene Personen (Einreise-voraussetzungen nicht erfüllt) |
109’518 |
105’734 |
110’127 |
101’219 |
88’735 |
Übergabe von Personen an die Polizei |
26’456 |
26’732 |
32’290 |
34’063 |
35’294 |
Illegal eingereiste Personen |
5’668 |
4’967 |
7’405 |
8’181 |
6’943 |
Ausweisfälschungen |
1’684 |
1’864 |
1’986 |
1’934 |
1’880 |
Fälle von Drogenschmuggel |
3’657 |
4’302 |
4’823 |
3’535 |
2’681 |
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