Auffälliger als Hornissen - Neues Design beim Grenzwachtkorps

BPZ / Basel / Rheinfelden: Die Schweizer Grenzwache hat analog den Polizeikorps verschiedener EU-Staaten als erstes Schweizer Sicherheitsorgan einen Farbwechsel an ihren Einsatzfahrzeugen vorgenommen. Beim Grenzübergang Rheinfelden-Autobahn stellte die Schweizer Grenzwache Basel ihre neuen Einsatzfahrzeuge der Öffentlichkeit vor. Das Grenzwachtkorps ist das erste Sicherheitsorgan der Schweiz, welches seine Einsatzfahrzeuge mit gelb reflektierenden Streifen auf blauem Grundton versehen hat.

Das neue, in enger Zusammenarbeit mit der Armasuisse entworfene Design erfüllt – indirekt - denselben Zweck wie die beschrifteten und mit Tageslichtleuchtfarben versehenen Patrouillenfahrzeuge der Polizei: es soll weithin deutlich sichtbar „Präsenz“ markieren. Im Prinzip müssten Patrouillenwagen des Grenzwachtkorps jedoch so unauffällig wie möglich, am besten sogar völlig unsichtbar sein. Analog zur Polizei lenken nun die auffälligen Fahrzeuge die Aufmerksamkeit gezielt von den „unauffälligen“, sprich zivilen Wagen ab. Der psychologische Effekt der beschrifteten GWK-Fahrzeuge dürfte sogar noch deutlicher sein: Das „Hornissenkleid“ signalisiert bestimmten Kreisen augenfällig den Begriff „Gefahr!“.

Neues Logo

Mit dem markanten Gelb soll der Bevölkerung zudem die unmittelbare Wahrnehmung sowohl tagsüber als auch nachts erleichtert werden. Auch setzt es neue Massstäbe im Bereich Verkehrssicherheit. Der Farbwechsel erfolgte unter dem Aspekt, dass durch das Gelb vor allem bei schlechter Sicht und schwierigen meteorologischen Bedingungen die Einsatzfahrzeuge von den Verkehrsteilnehmern früher erkannt werden. Nebst der auffälligen Farbkombination wurde erstmals das neue Logo der Schweizer Eidgenossenschaft an den Einsatzfahrzeugen der Grenzwache angebracht. Im Lichtbalken auf dem Fahrzeugdach sind sowohl nach vorne wie auch seitlich starke, schwenkbare Suchscheinwerfer untergebracht.

Organisation

Das Grenzwachtkorps (GWK) ist der uniformierte und bewaffnete Teil der Eidg. Zollverwaltung, die zum Eidg. Finanzdepartement gehört. Es gliedert sich in vier Korps, die von je einem Grenzwachtkommandanten geführt werden. Die fachtechnische Leitung obliegt dem Zentralen Kommando Grenzwachtkorps der Oberzolldirektion.
Territorial deckt ein Korps das Grenzgebiet eines Zollkreises ab und ist in 3-5 Abschnitte unterteilt. Die Kommandos befinden sich bei den Zollkreisdirektionen in Basel (GWK I), Schaffhausen (GWK II), Genf (GWK III) und Lugano/Paradiso (GWK IV). Die rund 2'000 Korpsangehörigen, darunter ca. 100 Frauen, leisten ihren Dienst bei 91 Grenzwachposten und 35 mobilen Posten entlang der 1'881 km langen Schweizer Grenze.

Einsatz

Die heutigen Methoden der Kriminellen, Schmuggler und illegalen Migranten erfordern seitens der Behörden vermehrt Mobilität und eine entsprechende Anpassungsfähigkeit. Aus diesen Überlegungen, und weil der Personalbestand des GWK trotz kontinuierlich zunehmendem Verkehr und komplexeren Aufgabenvollzug gleich geblieben ist, wurde vermehrt, anstelle der statischen Grenzliniensicherung, die mobile Kontrolle im rückwärtigen Raum gefördert. Durch diesen Wandel in der Einsatzdoktrin konnte eine effizientere Grenzüberwachung erreicht werden. Die variable Überwachung verlangt vom Personal aller Stufen eine gründliche Lagebeurteilung, eine gute Dienstvorbereitung und grosse Flexibilität, um auf plötzlich eintretende Ereignisse rasch und angemessen reagieren zu können.

Das GWK besetzt heute noch 28 Grenzübergänge an den Haupteinfallsachsen durchgehend. Weitere 63 Grenzübergänge werden teilweise besetzt. 83 ehemalige Grenzübergänge haben den Status einer Strasse mit toleriertem Verkehr. Das Gelände inkl. 600 fahrbaren Strassen und Wege kann nur sporadisch überwacht werden.

Reiches Instrumentarium

Moderne Ausrüstung und Hilfsmittel unterstützen die Korpsangehörigen bei der Auftragserfüllung. Sowohl in der Kommunikation (Fahndungscomputer mit verschiedenen Datenbanken, Funk, Natel/Pager und Büroautomation), bei der Bewaffnung, den Transportmitteln (u.a. vermehrte Helikopter-Flugstunden der Armee), der Drogendetektion (Drogenhunde, technische Hilfsmittel) sowie bei der Videoüberwachung von Strassen- und Geländeabschnitten wurden Fortschritte erzielt, um die Sicherheit des eigenen Personals zu erhöhen, aber auch um einen effizienten Ressourceneinsatz zu gewährleisten. Mit einer guten Ausbildung, einer geeigneten Ausrüstung sowie modernen Hilfsmitteln soll der zunehmenden Kriminalität an der Grenze begegnet werden. Gerade im Bereich der Ausweisfälschungen geht das GWK mit einer Fachstelle für Dokumente, sowie neuen IR- und UV-Geräten ("Docutest") einen weit herum beachteten Weg. Auch im Sicherheits- und Interventionsbereich finden die Ausbildung und Ausrüstung des GWK grosse Anerkennung.

Arbeitsergebnisse 2000-2004

Art der Intervention

2000

2001

2002

2003

2004

An Grenzübergängen zurück-gewiesene Personen (Einreise-voraussetzungen nicht erfüllt)

 109’518

 105’734

 110’127

 101’219

 88’735

Übergabe von Personen an die Polizei

26’456

26’732

32’290

34’063

35’294

Illegal eingereiste Personen

5’668

4’967

7’405

8’181

6’943

Ausweisfälschungen

1’684

1’864

1’986

1’934

1’880

Fälle von Drogenschmuggel

3’657

4’302

4’823

3’535

2’681

 

 

 


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