Die Lokomotive…
Wirtschaftliche
Ganzjahres-AusrüstungDer weltweit bekannte Name «Unimog» heisst nichts mehr als «Universal-Motor-Gerät». Nach 57 Jahren
stetiger Weiterentwicklung präsentiert sich der Unimog heute in zwei Produktlinien: Die geländegängigen Geräteträger U300, U400
und U500 sowie die hochmobilen Fahrgestelle mit der Bezeichnung U3000, U4000 und U5000. Gemeinsame Konzeptmerkmale sind u.a.
Langlebigkeit, Allrad-Antrieb, Differenzialsperren und Langsam-Fahreigenschaften. Im Kommunaleinsatz – zu dem auch der
Winterdienst gehört – kommt vor allem die Geräteträger-Linie zur Anwendung. „Im Vordergrund stehen bei der Produktlinie U 300 bis
U 500 die vielseitigen Geräteantriebe und –steuerungen, bestes Sichtfeld, Fahr- und Bedienkomfort sowie die Motorenleistung“, so
die Zusammenfassung von Urs Häberli, Leiter Geschäftsfeld Kommunalfahrzeuge bei der Robert Aebi AG.
Einleuchtend ist auch
seine Argumentation, dass der Unimog oft die wirtschaftlichste Lösung darstellt: „Während ein Unimog mit einem Durchschnittsalter
von 25 Jahren immer noch im harten Einsatz steht, ist ein Lastwagen längst vor dieser Zeit verschrottet!“ Das Geheimnis des
Welterfolgs, welcher 1948 mit der Baureihe 70200 (GG 3,15 Tonnen) begann, liegt einerseits in der kompromisslosen Auslegung als
«Universal-Motor-Gerät» und anderseits in die Entwicklungs- und Fertigungs-Kompetenz des Mutterhauses DaimlerChrysler. Pro Jahr
werden im Werk Wörth, dem weltweit grössten Nutzfahrzeugwerk, zwischen 1500 und 2500 Unimog gefertigt. Entwickelt wurde der Unimog
jedoch wie ein Grossserien-LKW. Typische Resultate sind z.B. die aufwändig gestaltete, ergonomisch gut konzipierte Kabine. Diese
bietet bei hohem Komfort für den Anwender eine exzellente Rundumsicht auf Arbeitsbereich, Geräte und Koppelpunkte.
Optimales Front-Anbau-Konzept Auch Andreas Hauser, Produktmanager Unimog bei Robert Aebi AG ist begeistert von der
Frontgestaltung des Unimog: „Das Fahrzeug mit seiner Hochleistungs-Frontzapfwelle von bis zu 150 kW Dauerleistung, der starken
Vorderachse mit bis zu 7.5 Tonnen Last und das kurze Vorbaumass von nur rund 1’150 Millimeter ist die ideale Basis für eine
Vielzahl von Anbaugeräten. Dazu kommt, dass alle Gänge – im Gegensatz zum LKW - als Arbeitsgänge und nicht nur als
Beschleunigungsgänge ausgelegt sind.“
Der Nutzfahrzeug-Profi bestätigt klar: „Der Unimog ist, richtig eingesetzt, das
wirtschaftlichste Fahrzeug.“ Mit seiner Variabilität und entsprechenden Anbaugeräten ist er für den Ganzjahreseinsatz konzipiert.
Über das fein abgestufte 8-Gang-Getriebe lassen sich Geschwindigkeiten von 100 m/h bis 100 km/h und mit dem optional erhältlichen
Hydrostatantrieb, wie er z.B. bei Tunnelreinigungen eingesetzt wird, solche von 0 bis 25km/h realisieren. Die robuste Mechanik in
Verbindung mit der korrosionsfreien Faserverbundstoff-Kabine ergibt eine sehr hohe Lebensdauer. Weitere positive Akzente setzt der
Unimog mit seiner Fahrzeugbreite, welche zwischen 2.15 Meter (U300) und 2.3 Meter (U500) liegt. Das Kurzhauber-Konzept mit der
grossen Windschutzscheibe und den tief heruntergezogenen Seitenscheiben ergeben optimale Sicht auf alle Arbeits- und
Verkehrsräume. Mit dem Unimog am Puls der EnergieströmeBesonders bei den Energieversorgungsunternehmen ist der
Unimog oft mit Arbeitsbühne, Kran und Seilwinde im schwierigen Gelände anzutreffen. Dank der Reifendruck-Regelanlage hinterlässt
der Unimog auf sensiblen Böden minimalste Spuren bei grösstmöglicher Traktion. Seit über 40 Jahren baut die in Tier und Gaggenau
ansässige Firma Werner Systemlösungen auf den Unimog auf. „Für den Unterhalt der Energieversorgungs-Netze ist unsere Kombination
Palfinger-Knickarm-Kran und Personenkorb besonders wirtschaftlich“, so die Ausführungen von Robert Bittmann, Stützpunktleiter
Gaggenauf von der Werner Forst- und Industrietechnik. „Der auf der Brücke des Unimog mitgeführte Korb für zwei Personen ist in
wenigen Minuten am Kran angebaut.“ Auf den Unimog baut Werner Krane bis 40mt und Auslegerreichweiten von bis zu 25 Meter auf.
Diese werden durch vier ausschwenkbare Füsse, welche in einen zweifach V-förmigen Rahmen integriert sind, sicher gehalten.
Auf der richtigen Seite unterwegsSehr viele Anwender wählen die Option «VarioPilot», mit welcher Lenkrad, Armaturen
und Pedallerie von Links- auf Rechtslenkung gewechselt werden können. Im Kommunalwesen, z.B. beim Schneeräumen, aber auch beim
Mähdienst, kann diese Möglichkeit praktischer und sicherer sein. Denn: die sich am Strassenrand orientierende Lenkposition erhöht
die Fahrpräzision. Die «Bodensicht», welche die unmittelbare Umgebung wahrnimmt, ist nötig für die Orientierung innerhalb der
Fahrbahn. Die Bodensicht wird zur Nähe hin fest begrenzt durch die Geometrie des eigenen Fahrzeugkörpers, d.h. durch den so
definierten «Eigensichtschatten». Dieser ist je nach Anordnung des Lenkrads auf der linken oder der rechten Fahrzeugseite
unterschiedlich. Der rechts im Fahrzeug sitzende Lenker sieht von seinem Arbeitsplatz aus den Boden zu seiner Rechten bis dicht an
das Fahrzeug heran, es entfällt die «Angst vor Rechts». Beim Vorbeifahren an festen Objekten (parkierte Autos, Baustelle etc.)
fährt er mit einem kleinen, bewusst gewählten Abstand am Hindernis vorbei. Eine von der Berner Hochschule für Technik und
Informatik in Biel in Zusammenarbeit mit der Firma Robert Aebi AG durchgeführte Umfrage bestätigt, dass der «VarioPilot» des
Unimog ein äusserst wertvolles Plus ist.
Der Unimog als
wirtschaftliche LokomotiveDurch die Ausrüstung mit Hydraulikanlage, Drehmomentwandler und Zapfwelle ist der Unimog die
ideale Basis für ein Zwei-Weg-Fahrzeug, welches auf der Strasse wie auch auf der Schiene fahren kann. In der Anwendung als
Lokomotive kann der Unimog auf der horizontalen Schiene bis zu 1000 Tonnen verschieben. Während der Unimog-Tage konnten wir uns
überzeugen, dass das Auf- und Abgleisen weniger als drei Minuten dauert: „Der Absetzvorgang der Laufräder kann ich am Bildschirm
mitverfolgen“, erläutert Dipl. Ing. Alexander Winzen von der Firma Zwiehoff aus Rosenheim. „Ist der Unimog auf der Schiene, so
erreicht er als vollwertige Rangierlok mit Bahn-Zulassung in beiden Richtungen Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h. Die eigens
für den Betrieb auf der Schiene aufgebaute Druckluft-Anlage mit Kompressor und Druckflaschen für die Bremsen der Waggons sorgt für
kurze Rangierzeiten. In der Schweiz sind heute rund 80 Unimog als Zwei-Weg-Fahrzeuge in Betrieb. Im Gespräch mit den Experten der
Robert Aebi AG und der Zwiehoff GmbH zeigen sich die Vorteile des Unimog gegenüber einer klassischen Rangierlokomotive deutlich:
1. rund 50 Prozent tiefere Investitionskosten, 2. hohe Auslastung dank Einsatz auf Schiene und Strasse, 3. keine
Lokführerausbildung, 4. Wegfall eines Lokschuppens und 5. einfacher Unterhalt durch eine LKW-Werkstätte. Mit «AutomaticShift»
bequem arbeitenDas automatisierte Schaltgetriebe «AutomaticShift» automatisiert alle Kupplungsvorgänge und steuert so
selbsttätig das Einkuppeln beim Anfahren, das Auskuppeln beim Anhalten sowie das Auskuppeln, Schalten und Einkuppeln beim
Gangwechsel: Der Fahrer kann sich im schweren Gelände voll und ganz auf seine eigentliche Aufgabe - das Fahren - konzentrieren,
und seine Hände bleiben während der Arbeit am Lenkrad. Er kann dabei aber jederzeit zwischen automatisierten und manuellen
Schaltvorgängen wählen. Zudem wirkt sich «AutomaticShift» günstig auf die Belastung des Triebstrangs, die Lebensdauer der Kupplung
sowie die Betriebskosten bei Wartung und Diesel-Verbrauch aus, da der Kupplungsverschleiss auf das absolute Minimum reduziert wird
und die Elektronik in den jeweils günstigsten Drehzahlbereich schaltet. Mit «AutomaticShift» betätigen wir nur noch zwei Pedale -
das Fahr- und das Bremspedal im Fußraum der Kabine. Am Gebergerät unterhalb des EPS-Schalthebels kann der Fahrer mittels eines
Kippschalters zwischen den Einstellungen «A» (= automatisiert) und «M» (= manuell) wählen. Dies ist ein grosser Vorteil im
Gerätebetrieb und auch bei Einsätzen unter schwierigen Bedingungen, wo das «Freischaukeln» im Gelände weiterhin uneingeschränkt
möglich ist. Höchste Geländegängigkeit auch für AbenteurerFür Einsätze bei Hochwasser und Sturmschäden wie auch
für Hilfsdienste bei Waldbränden und als Expeditionsfahrzeug gibt es die hochgeländegängigen Unimog U3000, U4000 und U5000. „Diese
Produktelinie – welche es mit Dieselmotoren bis 218PS (160kW) gibt - vereint traditionelle Eigenschaften wie Solidität,
Robustheit, Langlebigkeit und Zuverlässigkeit in Verbindung mit einem modernen Antriebskonzept“, erklärte uns Gérard Leitenberg,
Conseiller technique für die Suisse Romande bei Robert Aebi AG. „In der optional erhältlichen Doppelkabine finden bis zu sechs
Personen im Mannschaftstransporter bequem Platz.“ Auf den ausgiebigen Testfahrten mit dem kleinen Unimog U 3000 überzeugte uns die
klassische Kabine, in der dank steiler Windschutzscheibe und guter Beschattung auch ohne Klimaanlage ein angenehmes Innenklima
gewährleistet ist. Bereits der kleine 4-Zylinder-Motor des Typs OM 904 LA gibt mit 150 PS (110 kW) und einem Drehmoment von 580 Nm
bei tiefen 1200 Umdrehungen genügend Kraft für ein zügiges Fortkommen ab. Mit Wattiefen von bis zu 1.2 Meter, Schräghangfahrten
mit 38 Grad Neigung und Steigfähigkeiten von bis zu 47 Grad setzt der Unimog Rettungsdiensten wie auch Abenteurern kaum Grenzen.
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