Ruedi Baumann
Erstaunlich, wie sehr man heute mit relativ wenig Aufwand das
„Design“ eines Autos entscheidend verändern kann. So vermeinte der
Schreibende zunächst, ein völlig neues Modell des Kia Sorento vor sich
zu haben. Der rotgoldene, sauber abgesetzte Streifen rund um den
bekannten 4x4 verleiht dem (bekannten) silberfarbenen Fahrzeug eine
bemerkenswert elegante, ja geradezu exklusive Formgebung. Kurze Zeit
später kam es sogar zu einem kleinen Volksauflauf – woran der Verfasser
und seine Kamera nicht ganz unschuldig sein dürften. Wenn etwas eigens
aus allen Blickrichtungen fotografiert wird, muss es ja was besonderes
sein….
Ulkig: Auch der Schreibende hatte sich seinerzeit beim Testen des damals
neuen Kia Sorento so seine Gedanken gemacht, wie man optisch die
gedrungen wirkenden Seitenflächen des Sorento „strecken“ könnte.
Viele der neuen SUV’s leiden an einer gewissen Konzeptionslosigkeit des
Karosseriedesigns. Von vorne wirken sie breit und bullig, von der Seite
brav und verhalten, und bei der Heckpartie scheint einigen Designern die
schöpferische Phantasie abhanden gekommen zu sein.
Weil seit einigen Jahren schwarze Zierelemente in Mode sind, tritt die
beabsichtigte Wirkung nur bei hellfarbenen Autos ein. Ausser man behilft
sich bei schwarzen (oder allgemein dunkelfarbenen) Autos mit
Zusatz-Chromelementen. Das sieht dann unheimlich gediegen aus. Man
betrachte nur einmal einen schwarzen BMW X5 mit und ohne Chromleisten.
Der Unterschied ist umwerfend. Der Wagen mit - lächerlich wenigen -
Chromelementen wirkt ungefähr doppelt so teuer wie derjenige ohne.
Stefan Eggenberger hat sich, so vermuten wir, durch die roten
Reflexfolien vom Polizeifahrzeugen inspirieren lassen, denn auch diese
„Bemalung“ gibt neuerdings ganz gewöhnlichen Serienautos ein
ausgesprochen schnittiges Erscheinungsbild. Eggenberger wählte die
Farbmischung des Zierstreifens bewusst so, um einerseits das Zierelement
voll zur Geltung kommen zu lassen, ohne jedoch mit den gesetzlichen
Bestimmungen über die Farbgebung von Alarmfahrzeugen in Konflikt zu
geraten.
Wie bekanntlich mit dem Essen der Appetit kommt, suchte Eggenberger nach
weiteren stilistischen Details, um seinen Sorento in eine Edelkarosse zu
verwandeln. Im Internet wurde er fündig. Allerdings auf koreanischen
HP’s, was sprachliche Schwierigkeiten bewirkte.
Aber heute ziert ein wohl in der Schweiz einmaliger Kühlergrill die
Front seines Wagens. Gleichzeitig wurde die Idee in die Tat umgesetzt,
eine Art „Bezugszentrale“ für die Beschaffung von Zubehör für
koreanische Fahrzeuge zu gründen. Natürlich nebenamtlich.
Die ausführliche Geschichte von „Stan-Tuning“ und dem Sorento Club
Schweiz können Sie, liebe Leser, im Swissmotor-Diskussionsforum unter
dem Arbeitstitel „Kia-Sorento Club Schweiz“ sehen.
Stefan Eggenberger /
www.stan-tuning.ch |
Der ohnedies schon bulligen Frontpartie des Sorento verleiht die
rotgoldene Bemalung ein völlig anderes Aussehen.
Die Seitenflanke wirkt in die Länge gezogen
Kühlergrill „Sorento-Special“ – aus Korea importiert
Hier als Vergleich der serienmässige Kühlergrill |