Erfolgsgeschichte bei Flughafenfeuerwehren
Das 100. überbreite MAN Vierachs-SX-Fahrgestell geht nach Stuttgart
Text
und Bilder: MAN Nutzfahrzeuge (Schweiz) AG
Auf dem überschaubaren Markt der schweren Flughafenlöschfahrzeuge hat die MAN Nutzfahrzeuge AG erfolgreich Fuss gefasst. Seit
Produktionsstart wurden 108 Chassis bestellt, die weltweit im Einsatz stehen. Das 100. und 101. Fahrzeug erhielt am 13. Dezember
2002 der Flughafen Stuttgart. Zwei weitere Fahrzeuge für die schwäbische Metropole stehen kurz vor der Auslieferung.
Seit sich am 9. Februar 1969 der Prototyp des Boeing Jumbo-Jet 747 in die Luft erhob, sind mit der wachsenden Flugzeuggrösse und
steigenden Passagieranzahl auch die Feuerwehrfahrzeuge grösser geworden. Grosse Wasser-, Schaum- und Pulvermengen müssen bei
Brandausbruch schlagartig das Feuer eindämmen. Die Hülle eines Flugzeuges hält nur kurze Zeit einem Brand stand. Um daher die
Unfallstelle auch in unwegsamen Gelände innerhalb kürzester Zeit zu erreichen, bedarf es hochgeländegängiger Chassis mit starker
Rahmentragfähigkeit. MAN konnte das bei der Bundeswehr eingeführte überbreite 8x8 Chassis KAT IA1 an diesen zivilen
Verwendungszweck anzupassen.
Den international gültigen Vorgaben für Eingreifszeiten in der zivilen Luftfahrt wird MAN in der schweren Klasse mit dem 1000 PS starken
Motor, der Spiralfederung, und einem niedrigen Schwerpunkt gerecht.
Dafür erforderlich ist nicht nur eine hohe Endgeschwindigkeit, sondern viel mehr die Fähigkeit, die hohe Geschwindigkeit bei
Kurvenfahrten und abseits befestigter Strassen und Wege beizubehalten. Angetrieben von einem 735 kW / 1000 PS starken V12-Zylinder
MAN Motor stellte das erste, 1991 an die Flughafenfeuerwehr München ausgelieferte Fahrzeug einen bis heute ungebrochenen
Geschwindigkeitsweltrekord von 142 km/h auf. Bei einem Gesamtgewicht von 40 Tonnen liegt die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h der
für den Flughafen Stuttgart vorgesehenen Fahrzeuge bei 25 Sekunden. Das enorme Drehmoment von 3500 Nm bringt das
Automatikgetriebe von Renk auf die Strasse. Dieser in Augsburg ansässige Hersteller von Antriebstechnik ist ebenfalls ein Unternehmen
der MAN Gruppe.
Mit Aufbauten der Firmen Saval-Kronenburg (Niederlande; inzwischen nicht mehr existent), Rosenbauer (Österreich) und Ziegler
(Deutschland) setzen die Flughäfen rund um die Erde auf MAN-Power. Auf das MAN 36.1000-Chassis vertrauen die Feuerwehren von
Oslo über Athen bis Kapstadt, von Genf über Dubai bis Tokyo. Kein anderer Fahrgestellhersteller konnte sich in diesem Markt weltweit
so erfolgreich positionieren. Das von der Firma Ziegler in Giengen/Brenz aufgebaute Flughafenlöschfahrzeug namens Z8 transportiert
12'500 Liter Wasser, 1500 Liter Schaummittel und als drittes Löschmittel 270 kg Kohlendioxid oder 750 kg Pulver. Für den Antrieb der
Pumpe mit einer Leistung von 8'000 Liter Wasser je Minute bei 10 bar sorgt ein zweiter 230 kW / 310 PS starker MAN-Motor.
Technische Daten:
* Fahrgestell MAN 36.1000 VFAEG 8x8
* Motor MAN D2842 LF 02
* Leistung 735 kW / 1000 PS bei 2300 min-1
* Hubraum 21'920 cm3
* zulässiges Gesamtgewicht 40'000 kg
* Höchstgeschwindigkeit 138 km/h.
* Beschleunigung 0- 100 km/h innerhalb 25 s
* Steigfähigkeit 60 %
(zum Vergrössern bitte anklicken)
Kraftvolle 1'000 PS beschleunigen die neuen MAN Flughafenlöschfahrzeuge auf 138 km/h, welche am Airport Stuttgart in Dienst gestellt
wurden. Auf dem MAN Chassis 36.1000 baute der Feuerwehrgeräte-Hersteller Ziegler ein Löschfahrzeug mit 12'500 Litern Wasser und
1'500 Litern Schaummittel auf. Die Löschlanze am Teleskoparm bohrt sich durch den Flugzeugrumpf, um innen zu löschen.
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