Manchmal hilft Psychologie

Bild und Text Ruedi Baumann

BPZ / Zahlreich sind die Versuche, Verkehrsteilnehmer zum Einhalten der Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Autobahnbaustellen zu veranlassen. Bisher versuchte man es mit Warnungen (Achtung Radar!) und Einschüchterungstaktik (98 Fahrausweisentzüge in einer Woche!).

Im Baustellenbereich des Bareggtunnels auf der A1 Bern-Zürich kam eine Idee zur Anwendung, die es in dieser Form bislang noch nie gab. Den Höchstgeschwindigkeitstafeln, Wechselschildern mit Lichtfaseroptik, wurde eine weisse Tafel beigefügt mit dem unübersehbaren, simplen Wort "Bitte".

Der Erfolg war frappant: Lauter aufleuchtende Bremslichter! Dem – in dieser Form ungewöhnlichen - Angriff auf den persönlichen Anstand konnte sich offensichtlich kaum jemand entziehen.

Wie uns die Kantonspolizei Aargau berichtet, ist die anfängliche, auch von den Polizeiorganen registrierte positive Wirkung leider inzwischen grösstenteils wieder verflogen. Die A1 wird zu grossen Teilen von Pendlern und Berufsverkehr frequentiert. Daher der Gewöhnungseffekt. Zu den berüchtigten Spitzenzeiten mit den im Schneckentempo vorwärts kriechenden Doppelkolonnen sind die Schilder ohnehin ziemlich witzlos. Trotzdem schade, dass der menschliche Unterton bei einer Vorschrift keine dauerhaftere Wirkung zeitigte

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Eine erstaunliche Wirkung zeitigte die Zusatztafel zur Geschwindigkeitslimite. Für einmal nicht der behördliche Drohfinger.

 


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