Treffpunkt für Jeep-Fans

15. Internationales Jeep -Treffen Rothrist

Text und Bilder Markus Hofmann

BPZ / In allen Farben, Variationen und Altersklassen kommen Sie seit 15 Jahren in Rothrist AG zusammen. Aber auch aus allen Ländern Europas reisen sie an. Beim Jeep -Treffen in Rothrist sind alle militärischen und zivilen Jeeps - vom legendären MB -Willys, Bantam und Ford GP bis zum „Wrangler“, "Laredo", "Renegade", „Cherokee“, „Grand Cherokee“, „Hummer“ - sämtlicher Jahrgänge anzutreffen. Beim diesjährigen 15. Internationalen „Robi`s Jeep-Treffen“ vom 29. August - 31. August 2008 handelte es sich um den einzigen - aber aus finanziellen Gründen wohl letzten Anlass dieser Art in der Schweiz.

Gründe gab es viele, am Treffen teilzunehmen. Liebhaber dieser universalen Geländefahrzeuge benutzten die Gelegenheit, unter ihresgleichen zu fachsimpeln, zu schwärmen und gegenseitig kleine Tricks auszutauschen. Man musste aber kein Fachmann sein, um das Treffen zu geniessen. Mit dem Ziel, dem Treffen den „musealen“ Charakter zu nehmen, war auch stets ein Gelände- und Geschicklichkeitsparcours mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden angelegt. Das sorgte nicht bei den Teilnehmern für grossen Spass, sondern auch bei den Zuschauern. Ein Fahrzeugkorso über eine Strecke von rund 20 Kilometer Länge mit Gratis-Mitfahrgelegenheiten fand jeweils am Samstag und Sonntag statt. Camping und Zeltplatz, wie auch eine den sommerlichen Temperaturen entsprechende Festwirtschaft waren vorhanden.

100 Jahre Willys

Ein Kapitel Automobilgeschichte

Willys-Overland entstand 1909, nachdem John North Willys seiner soeben gegründeten Firma auch die seit 1903 bestehende Automarke Overland zufügen konnte. Firmensitz wurde Toledo, wo auch heute noch Jeep-Modelle produziert werden. Unter den Markennamen Overland und Willys entstanden bis 1941 viele Personenwagenmodelle.

Weltbekannt wurde Willys-Overland aber durch den Jeep im zweiten Weltkrieg. 1940 als Willys Quad vorgestellt (zusammen mit den Prototypen Bantam BRC und Ford GPW), 1941 als Vorserie zum Armeejeep unter der Bezeichnung Willys MA und dann während des Krieges als Willys MB produziert, wurde er ab 1945 umbenannt in Universal-Jeep CJ (Civilian Jeep). Erst 1987 wurde die Typenbezeichnung Wrangler eingeführt. Willys erhielt 1941 von der US-Army den Auftrag zur Lieferung dieses Fahrzeuges, nachdem in der Endausscheidung unter den drei verbliebenen Konkurrenten der Ford einen zu schwachen Motor hatte und Bantam die nötigen Kapazitäten fehlten um die grossen Stückzahlen zu produzieren. Bantam wurde dann Hersteller der Jeep-Anhänger und Ford produzierte den Armee-Willys in Lizenz als Ford GPW.

Woher der Name „Jeep“?

Eine Version besagt, dass der Name „Jeep“ aus der Abkürzung GP (für General Purpose) entstand, eine andere Version begründet es in einer damals populären Comicfigur „Eugen the Jeep“. Das drollige Comictierchen war ein Alleskönner (was für den Jeep ja ebenfalls zutraf). Jedenfalls wurde „Jeep“ als Typenbezeichnung der Marke Willys vorbehalten (Name geschützt seit 1950). Willys wurde per 28.4. 1953 von Henry J. Kaiser übernommen und Kaiser liess 1963 JEEP erstmals als selbständige Marke eintragen.

Bewegte Vergangenheit

Kaiser-Jeep ging am 5. Februar1970 an AMC über (American Motors Corporation mit Nash, Hudson, Rambler, Javelin, Hornet, Gremlin, Eagle, Pacer und Alliance), kurzzeitig mit Beteiligung von Renault. 1987 wurde AMC von Chrysler übernommen, mit allen Werksanlagen und Markenrechten. Per 6.5.1998 hat die Chrysler-Gruppe (Chrysler, Jeep, Dodge, Plymouth, DeSoto) mit Mercedes-Benz zum Grosskonzern DaimlerChrysler fusioniert. Am 14.5.2007 verkaufte Daimler die ganze Chrysler-Gruppe an die Finanzgesellschaft Cerberus.

2008 - sieben Modellreihen:

Der direkte Nachfolger des Ur-Jeep von 1940 heisst Jeep Wrangler. Wrangler Unlimited ist die 4-türige Ausführung. Produktionsort aller Jeep Wrangler: Toledo South Assembly Plant. Schöne Aufschriften wie Golden Eagle, Golden Arrow, Golden Hawk, Renegade, Laredo, Sahara oder Rubicon kennzeichnen die Ausstattungsvarianten der einzelnen Modelle.

Einstiegsmodelle sind der Jeep Compass und der Jeep Patriot. Die beiden „Zwillinge“ sind bis auf die äussere Form baugleich, je nach Geschmack entscheidet man sich für die sanfte Linie des Compass oder die kantige Form des Patriot. Die beiden teilen sich mit dem Dodge Caliber die gleiche Plattform und werden am gleichen Band im Werk Belvidere/Illinois montiert.

Die mittlere, komfortablere Jeep-Baureihe heisst Cherokee. Sein Stammbaum geht zurück bis zum Willys Station Wagon, der von 1946-1963 produziert wurde. Nachfolger des Station Wagon wurde der Wagoneer / Gladiator (Pick-up) und 1973 folgte die 1. Generation des Cherokee. Der Cherokee, jetzt in der 4. Generation „New Cherokee“ und in den USA „Liberty“ genannt, wird zusammen mit dem Dodge Nitro in Toledo produziert (North Assembly Plant).

Der Grand Cherokee gehört in die gehobene Geländewagenklasse. Sein Vorgänger, der Jeep Super Wagoneer, erschienen 1966, war (neben dem Range Rover aus England) der erste Luxus-Offroader überhaupt. Der Grand Cherokee, erschienen 1993, nun in der 3. Generation, wird zusammen mit seinem grösseren Bruder, dem Commander (3 Sitzreihen, 7 Plätze) und dem Chrysler 330C und dem Chrysler Voyager/Grand Voyager für Europa bei Magna-Steyr in Graz montiert.

(Anmerkung) Die meisten Jeep-Modelle sind wahlweise mit sparsamen Dieselmotoren erhältlich.

 

 

 


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