Gegen Durst in unwegsamem Gelände
Ruedi Baumann
„We-la-ki“ ist eine Insidern bekannte Schweizer-Erfindung und heisst
ausgeschrieben „Wechselladenkipper“. Anfänglich von der Konstruktionsfirma Wirz
für die Baubranche entwickelt, erfreuten sich die zum Beladen absetzbaren und am
Abladeort kippbaren Mulden schon bald grosser Beliebtheit. Spezialfirmen
entstanden, die ihren Fuhrpark teils ausschliesslich auf Muldentransporte
ausrichteten. Bekannt im Grossraum Zürich ist beispielsweise die
„Muldenzentrale“ (MuZ), die aus einem Zusammenschluss vormaliger Einzelfirmen
entstanden ist. Ähnlich einem Taxiunternehmen werden die Lastwagen per Funk zum
jeweiligen Deponieort (Stellen der Mulde) und anschliessendem Abtransport
(Abholen der Mulde) dirigiert. Das sinnreiche System ermöglicht sogar das
gleichzeitige Transportieren von leeren und vollen Mulden.
Eine Weiterentwicklung war dann ein teleskopierbarer Hubarm, welcher den Verlad
von relativ grossen Spezialcontainern ermöglichte. Grosse Feuerwehren und
Rettungsorganisationen verwenden Welaki für den Transport und das Absetzen von
Containern mit entsprechenden Materialien direkt am Einsatzort. Sogenannte
Hakengeräte mit Roll-on-and-off-Containern sind eine nochmalige
Weiterentwicklung. Sogar die Schweizer Armee verwendet solche rationellen
Spezialkonstruktionen.
Dank
zuschaltbarem Allradantrieb und Differentialsperren bahnt sich der Volvo FM12
seinen Weg auch im unwegsamen Gelände, beispielsweise in verschneiten
Skiregionen oder auf matschigem Untergrund bei Open Airs und dergleichen. Das
Fahrzeug ist in den Farben der dänischen Carlsberg-Brauerei lackiert, zu welcher
Feldschlösschen gehört. Ausgestattet ist es mit Schlafkabine, Navigationssystem
und Zentralschmieranlage für Fahrzeug und Aufbau. Vorgesehen ist, den gesamten
Welaki-Aufbau nach sechs Jahren auf ein neues Volvo-Chassis zu setzen. Für den
Volvo FM12 wurde zudem ein Wartungs- und Finanzierungsvertrag mit Volvo Finance
abgeschlossen.
Der Welaki-Aufbau für Feldschlösschen stammt von der Trösch AG Fahrzeugbau in
Volketswil und verfügt über einige Sonderfunktionen, welche speziell für die
Anforderungen des Getränkelieferanten entwickelt wurden. So können die Hauptarme
seitlich auseinander sowie einzeln ein- und ausgefahren werden. Damit wird
vermieden, dass die aufwendig beschrifteten mobilen Kühlräume zerkratzt werden,
wenn sich das Fahrzeug beim Be- oder Entladen in Schräglage befindet. Ausserdem
können die Hauptarme dank moderner Elektronik parallel gefahren werden, um einen
Niveauausgleich des Behältnisses zu gewährleisten. Der Welaki kann mit einer
Funkfernbedienung gesteuert werden, in den auch eine Start- und Stop-Einrichtung
für den Motor integriert ist.
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