Der Deutsche ADAC erhält neues Pannen und Abschleppsystem "Mid City"

Holger Werner Volk/ Swissmotor Deutschland

Nach fast einjähriger Projektierungs- und Entwicklungszeit wurde nun der erste "Mid City" Unterfahrlift an die Regionalleitung des größten Deutschen Pannenhilfsdienstes ADAC (Allgemeiner Deutscher Automobilclub Deutschland) in Dormagen bei Köln übergeben.

Damit wird endlich der unbeliebte Opel Frontera Abschleppwagen langsam aber sicher in Rente geschickt. Die Vorteile des neuen Trägerfahrzeuges Mercedes Benz "Sprinter" liegen auf der Hand: 160 PS Commonrail-Dieselmotor, mehr Platz mit Doppelkabine für die Mitfahrt des Kunden, maximal zwei Tonnen Anhängelast, luftunterstützte Hinterachsfederung erhöht den Fahrkomfort bei beladenen wie unbeladenen Zustand, der Achstand von 3300 mm erhöht die Fahrsicherheit bei angehängtem Pannenfahrzeug.

Aufgrund der erschwerten Einsatzbedingungen wird der Hubzylinder des Unterfahrliftes über einen separaten Hydraulikausgleichsbehälter in seinem Schwingungsverhalten gedämpft, was sich materialschonend auf den Aufbau und das Fahrgestell auswirkt.

Um das Eigengewicht des Fahrzeuges so gering wie möglich zu halten und somit ein maximales Ausreizen der Zuladung zu erreichen, wurde eine glasfaserverstärkte GFK Karosserie konstruiert.

Die Nutzräume des Aufbaus sowie die des Fahrgestells wurden so konzipiert, das alle relevanten Ersatzteile und Werkzeuge zur Pannen und Unfallhilfe nach den neuesten Erkenntnissen der "Arbeitsplatzoptimierung" angeordnet sind.
Durch die GFK-Bauweise der Aufbau-Karosserie, gegenüber einer konventionellen Stahlkonstruktion, wurde ein einzigartiges Design geschaffen, quasi eine perfekte Symbiose zwischen Aufbau und Fahrgestell.

Sicherheitsrelevante Komponenten wie zum Beispiel eine Videoanlage ermöglichen dem Fahrer auch während der Fahrt das angehängte Fahrzeug zu beobachten.
Als Verkehrswarnanlage wurde ein Dachbalken der Marke "VisionAlert" verwendet, die Aufbauhydraulik wird über ein spezielles CAN Bus System angesteuert.

Optional können alle Einsätze sowie Standorte des Fahrzeuges deutschlandweit vom Disponenten via Internet abgerufen werden. Das dürfte der einzige Wermutstropfen für die Fahrer sein, weil sich nun die Pausenzeiten drastisch verkürzen dürften. Ausreden wie "Chef, ich stehe noch auf der Autobahn und bin beim Kunden" gelten dann nimmer, vor allem, wenn man in Wirklichkeit gerade bei seiner Lieblingsfrittenbude steht.


Sehr schön zu sehen sind hier die zwei "Nachläufer". Diese dienen dazu, ein Fahrzeug mit Getriebeschaden abzuschleppen, falls die Achse dadurch blockiert wird, oder zum Schleppen von KFZ mit Allradantrieb. Die Geschwindigkeit von 40 km/h sollte nicht überschritten werden.Die beiden Alurampen dienen dazu, tiefergelegte Fahrzeuge mit Spoiler sicher in die Hubbrille zu ziehen. Zu weiteren Verkehrssicherung werden zwei Starkblitzleuchten vom Typ "NISSEN Star Blitz 410" mit 60 Blitzen pro Minute.

Als Beispiel für die "arbeitsoptimierte" Unterbringung der Werkzeuge und Ersatzteile die rechte Seite des Aufbaus. Natürlich ist die linke Seite ebenso aufgebaut. Die rot/weiße Schraffierung ist reflektierend.

Auf der linken Seite ist ein Unterfahrwagenheber mit ca. 3 Tonnen Hubkraft sinnvoll und sicher untergebracht. Außerdem gut zu sehen: der Hydraulikmotor der Seilwinde; Zugkraft einfach ca. 3 Tonnen.

Auch der Innenraum wird sinnvoll genutzt. Unter der Rückbank verschiedene Battierien für liegengebliebene ADAC Kunden. Auch an ein Dreibein ist gedacht. Es dient zum Beispiel dazu, einen starken Arbeitsscheinwerfer anzubringen zum Ausleuchten von Unfallstellen.

 


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