Nissan Crossbow - neues Panzerwagendesign?

Der Super-Geländewagen

- Stark funktionales Design
- Durchzugskräftiger V8-Benzinmotor
- Geräumiger und luxuriöser Innenraum

Der Crossbow (zu deutsch: Armbrust) ist Ausdruck der mehr als 50jährigen Erfahrung von Nissan im Geländewagenbau. Sein markantes Erscheinungsbild vereint den rauen und imposanten Charakter eines Off-Roaders mit modernem und selbstbewusstem Design. Der Crossbow tritt in die Fußstapfen der x4-Legende Nissan Patrol GR .

Anmerkung der Redaktion: Noch ist der Crossbow eine Studie. Wie man aber aus der Automobilgeschichte der letzten Jahre weiss, wird aus solchen Studien (im Vergleich zu früher) sehr schnell Realität. Folglich dürfte der Nissan-Crossbow schon bald in den Verkaufslokalen zu Probefahrten animieren – und ein neues Design-Zeitalter bei den Geländewagen einläuten. Ein Design, welches nach aussen als „Panzerung“ wirkt und im Innern funktionalen Superluxus verströmt. / R.Baumann

Das Lastenheft für die auf der IAA erstmals ausgestellte Studie verdeutlicht Nissans Entschlossenheit, mit diesem Fahrzeug einen „King of Off-Road“ auf die Räder zu stellen. Ein Off-Roader für Menschen, denen kein Weg zu unwegsam ist. Typische Crossbow-Kunden suchen ein unverwüstliches Auto, das nicht nur in jeder Beziehung „stark“ ist, sondern diese Stärke auch nach außen zeigt. Dazu passt der kultivierte, durchzugsstarke V8-Motor sowie das üppige Platzangebot und das große Kofferraumvolumen. Christopher Reitz, im Nissan-Designcenter Geretsried bei München als Studio-Chefdesigner verantwortlich für den Crossbow: „Wir wollten ein intelligentes High-Tech-Fahrzeug mit hoher Funktionalität und Anpassungsfähigkeit. Der Crossbow ist ein sehr belastbares Auto, das seine Insassen in eine Art menschliche Kapsel einhüllt und sie so gegen die äußere Welt abschirmt. Zudem vermittelt er das Gefühl, jedwede Strecke komfortabel zurücklegen zu können – fast wie das automobile Pendant zu einem Privatjet.“

Minimalistisches, streng funktional orientiertes Design in bester Bauhaus-Tradition

Seine stark geometrische Architektur qualifiziert den Crossbow im Zusammenspiel mit dem markentypischen Grill als „authentisches“ Nissan-4x4-Fahrzeug. Damit steht er in der Tradition japanischen Designs, orientiert sich aber zugleich an den Gestaltungsprinzipien des deutschen Bauhaus-Stils. Denn alle dekorativen Elemente werden als überflüssig verworfen und müssen funktionsorientierten Lösungen weichen. So kombiniert der Crossbow auf geglückte Weise emotional ansprechende Formen mit technologischer Überlegenheit.

20-Zoll-Felgen unter eckigen Radhausausschnitten machen Lust auf Abenteuer

Der Crossbow ist kein Fall von Understatement. Große, eckig ausgeschnittene Radkästen, kurze Überhänge, aufrecht stehender Kühlergrill im Nissan-Familienlook und 20-Zoll-Felgen sorgen für einen respektablen Auftritt.

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Revolution aus dem Hause Nissan: Der Crossbow, ein neuartiger 4x4 im Panzerlook. Ob im nächsten James Bond-Film der Crossbow  die Hauptrolle spielen wird?

Der Grundaufbau gleicht ansonsten dem einer Pyramide: Wie Module sind Motor- und Kofferraum zu beiden Seiten der sich nach oben verjüngenden Fahrgastkabine angedockt. Die große, aufrecht stehende Windschutzscheibe, die fehlenden B-Säulen und das herumgezogene Panorama-Heckfenster sorgen für eine exzellente Rundumsicht.

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Dieses strapazierfähige Hightech-Produkt dürfte ein neues Zeitalter in der Geländewagenszene einläuten.

Die D-Säulen des Crossbow rücken nach innen und sind als vertikale Säulen Teil der großen Heckklappe. Ein typisches Designmerkmal des Crossbow sind auch die seitlichen Türen. Während die vorderen konventionell öffnen, sind die Fond-Öffnungen mangels B-Säule hinten angeschlagen. Folge: ein Einstiegsportal wie in den Festsaal einer Villa.

Es versteht sich von selbst, dass ein Fahrzeug dieses Zuschnitts eine große Bodenfreiheit mit auf den Weg bekam. Um dennoch den Zustieg in den Innenraum so bequem wie möglich zu gestalten, fahren beim Öffnen der Türen die Schweller automatisch nach unten. Eine Komfort-Funktion, die sich in unwegsamem Gelände zur Vermeidung möglicher Schäden auch abschalten lässt. Analog dazu verwandelt sich auch die mittlere Partie des hinteren Stoßfängers in eine Stufe – in diesem Fall, um den Zugang zum Laderaum zu erleichtern.
Tragfähiges Dach eignet sich auch als Aussichtsplattform bei Safari-Touren

Das Dach des Crossbow spannt sich an den Außenseiten bogenförmig von vorn nach hinten. Der mittlere Teil ist jedoch flach ausgefräst und mit einem strapazierfähigen, gummierten Belag versehen, der sich auch an den Stoßfängern und in den Radhäusern wiederfindet. Nach dem Muster von Safari-Mobilen haben die Design-Väter das Crossbow-Dach auch dank dieses neuartigen Materials zu einer begehbaren Aussichtsterrasse umfunktioniert, auf der sich bei Bedarf sogar ein Picknick abhalten ließe. Die Stühle dafür sind praktischerweise schon an Bord: Zwei zusammengefaltete Exemplare lassen sich aus der Innenverkleidung der Heckklappe herausnehmen.

Da das Dach weitaus höhere Lasten als gewöhnlich verkraftet, haben die Nissan-Designer gleich spezielle Festzurrgurte mitentwickelt, die Koffer, Kanister oder Container sicher in Position halten. Sie sind in die seitlichen Strebebögen integriert und verfügen über praktische Verschlüsse im Stil von Sicherheitsgurt-Schlössern.
Michelin-Reifen mit Notlaufeigenschaften nehmen die Angst vor einem Plattfuß

Die 20-Zoll-Räder des Crossbow sind mit so genannten „Run flat“-Reifen von Michelin bestückt – eine Premiere des sogenannten PAX-Systems im Bereich der Geländewagen. Selbst mit einem Platten kann der Crossbow dank der extrem steifen Seitenflanken mit bis zu 100 km/h noch rund 600 Kilometer gefahrlos zurücklegen – Horrorszenarien wie das Aufziehen des Reserverades im strömenden Regen oder inmitten des staubtrockenen Death Valley gehören damit der Vergangenheit an. Sehr real dagegen ist das variable, dreidimensional wirkende Profil der PAX-Reifen. Es ist auf unterschiedlichste Fahrbahnbeschaffenheiten ausgelegt und eine nach Nissan-Vorgaben ausgeführte Sonderentwicklung. Ein Reserverad sucht man am Crossbow also vergebens – wovon als Nebeneffekt die Laderaumkapazität profitiert.

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Automatische Aufstiegstritte (im Gelände verriegelt) und wechselseitig angeschlagene Türen (während der Fahrt ebenfalls verriegelt) sind nur kleine, erwähnenswerte Details dieses "Wunderautos".

Innovative Lichttechnik und senkrecht stehende Tandem-Wischerblätter

Einer guten Sicht förderlich sind darüber hinaus die innovativen Systeme für Licht und Scheibenwischer. Sowohl Front- wie Heckleuchten wird die Energie durch von Philipps entwickelte Glasfaserkabel zugeführt. Die Leuchteinheiten selbst bestehen aus so genannten „Golden Dragon“-LEDs. Dahinter verbergen sich von Osram entwickelte Leuchtdioden, die bei geringem Energieverbrauch einen sehr intensiven und zielgenauen Lichtstrahl erzeugen. Da sie auch wenig Platz beanspruchen, fallen die vertikalen Frontscheinwerfer des Crossbow bemerkenswert kompakt aus.

Da konventionelle Scheibenwischer nicht in der Lage sein würden, die Windschutzscheibe des Crossbow sauber zu halten, entschied sich das Nissan-Designteam für stehende Wischerblätter. In der Ruhestellung liegen sie an den A-Säulen an und überqueren – in unsichtbaren Führungen laufend – die gesamte Scheibe von links nach rechts und umgekehrt. Da sie nicht ganz synchron laufen – der linke Wischer eilt dem rechten immer ein wenig voraus – überlappen sich die Wischfelder in der Mitte, so dass die Scheibe stets gründlich sauber gehalten wird.

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Eine Abart des Crossbow ist der Pickup. Hier ist das Design noch nicht so ausgefeilt wie beim Wagon.

Authentische Off-Road-Merkmale

Eine Reihe nützlicher Ausstattungsdetails unterstreicht noch einmal den Haupteinsatzzweck des Nissan Crossbow: das Meistern anspruchsvoller Off-Road-Passagen. Zu den Helfern zählen unter anderem die integrierte Seilwinde, die sich hinter einer Abdeckkappe in der Mitte des vorderen Stoßfängers verbirgt, und die an beiden Enden des vorderen Stoßfängers versteckten Abschleppösen. Letztere finden ihr Gegenstück am hinteren Stoßfänger in den bündig mit der Stoßstange abschließenden Auspuffrohren. Durch diese Anordnung und die knappen Karosserieüberhänge vergrößern sich auch die vorderen und hinteren Böschungswinkel. Die großen Radausschnitte bieten den Rädern viel vertikale Bewegungsfreiheit, um problemlos auch größere Steinbrocken oder tiefere Löcher zu überfahren.

Kontrolle und Wartung leicht gemacht

Eine spezifische Crossbow-Lösung sind die neu positionierten Einfüllstutzen für Schmier- und Betriebsmittel. Im Bereich des unteren Windschutzscheibenrahmens angeordnet, verhindern sie, dass sich der Fahrer zum Öffnen der Haube zuerst durch Schlamm oder sumpfiges Gelände kämpfen muss. Zwischen den beiden Öffnungen liegt ein Lufteinlassgitter für den Motor. Im Normalzustand liegt es bündig mit der Haube an, hebt sich aber bei steigender Motordrehzahl und -temperatur zwecks zusätzlicher Kühlung automatisch nach oben.

Hinter der rauen Schalen verbirgt sich ein Interieur zum Wohlfühlen

Die „raue Schale“ des Crossbow steht in starkem Gegensatz zu seinem komfortablen Interieur. Selbst geländetechnisch anspruchsvolle Passagen werden in einer geradezu lässigen Atmosphäre absolviert. Denn dank der viersitzigen Einzelsitz-Auslegung mit durchgehend flachem Boden herrschen im Innern verschwenderische Platzverhältnisse. Das Ambiente ist luxuriös und ähnelt mit seiner innovativen Regelungstechnik und den zahlreichen Verstaumöglichkeiten der Kabine eines Business Jets.

Die hinteren Sitze sind erhöht und leicht zur Mitte hin versetzt

Mit einem Business-Class-artigen Sitzabstand von 400 Millimetern laufen die beiden vorderen Passagiere keinerlei Gefahr, allzu sehr auf Tuchfühlung zu kommen. Die hinteren Sessel sind im Vergleich zu den vorderen um 80 Millimeter angehoben und leicht in Richtung Mittelachse versetzt. Folge ist eine bessere Sicht sowohl nach vorn als auch zur Seite. Alle Sitze verfügen über ein vollintegriertes Gurtsystem und sind mehrfach elektrisch verstellbar. Wollen gelegentlich zwei weitere Passagiere an Bord des Crossbow mitreisen, lassen sich zwei seitlich im Gepäckraum angeschlagene Zusatzsitze ausklappen.

Innovatives Informationssystem

Um Informationen auf möglichst präzise, leicht verständliche und attraktive Weise zu vermitteln, nutzten die Interieurdesigner die zurzeit fortschrittlichsten Technologien. Die Hauptanzeigen liegen genau im Blickfeld des Fahrers und sind in einem leicht transparent wirkenden Silikonträger fast „schwebend“ aufgehängt. Die Skalen der Runduhren sind ebenso wie die Einfassung des Instrumententrägers in einem weichen Blauton beleuchtet.

Zweiteiliges Multifunktions-Display in „T“-Form als Info-Leitzentrale

In zentraler Position innerhalb der Mittelkonsole sitzt ein in zwei Zonen aufgeteiltes, T-förmiges Multifunktions-Display im 15-Zoll-Format. Im „Querbalken“ des „T“ lassen sich sämtliche Primärinformationen zu Navigation, Kommunikation, Audio und Klima oder auch der Reifenluftdruck ablesen. Off-Road-spezifische Informationen über Bodenbeschaffenheit, Traktionsverhältnisse, Steigung, Gefälle oder Höhe können mit je einem „Multi Controller“ am Lenkrad und in der Mittelkonsole denkbar einfach abgerufen werden.

Der vertikale Teil des „T“ bleibt Sekundär-Informationen vorbehalten, die permanent zu sehen sind. Dazu zählt neben vielen anderen Funktionen die Außentemperatur und der gerade aktive Antriebsmodus. Nur wenn das Menu „Navigation“ angewählt ist, wird der gesamte Bildschirm genutzt, um die großformatige Karte zur vollen Geltung zu bringen.

Der Multifunktionsschirm ist von silberfarbenen Bedientasten umgeben, die schon auf leichten Druck reagieren. Da sie mit erhabenen und mit Silikon-Gummi überzogenen Symbolen versehen sind, lassen sie sich schon auf bloßen Druck identifizieren. So kann der Fahrer den Blick stets auf die Fahrbahn gerichtet lassen.

Naturbelassenes Olivenholz kontrastiert mit Jet-artiger Cockpit-Ergonomie

Eine weitere Besonderheit im Crossbow-Cockpit findet sich in den in naturbelassenem Olivenholz gehaltenen Türverkleidungen. Die dort eingelegten Leuchtstreifen sind normalerweise sanft blau illuminiert, wechseln aber beim Öffnen der Tür in ein kräftiges Rot. Auch die Mittelkonsole schwebt – eine Analogie zum Kombiinstrument – scheinbar über dem Boden, ganz ähnlich wie die Kontroll-Panels in Jets und Helikoptern. Beim im Verhältnis 70:30 unterteilten Wählhebel für Automatik und Geländeuntersetzung, standen ebenfalls Vorbilder aus der Luftfahrt Pate. Diesmal die so genannten „throttle controls“ – die Schubhebel.

Zahlreiche praktische Ablagen lassen keine Unordnung aufkommen Auch in den auf sanften Knopfdruck elektrisch öffnenden Türen finden sich große, klappbare Verstautaschen. Darüber hinaus nutzten die Crossbow-„Väter“ die beträchtliche lichte Höhe zum Einbau sogenannter „overhead lockers“. Wie im Flugzeug sind sie zu beiden Seiten der Kabinendecke aufgehängt und schwenken beim Druck auf eine Verriegelungstaste leicht nach unten. Hinein passen neben privaten Habseligkeiten auch mitunter lebenswichtige Ausrüstungsgegenstände wie eine Warnblinklampe, ein Erste-Hilfe-Kit oder ein Feuerlöscher. Wem das alles noch immer nicht reicht, der findet zusätzlich zu einem sehr geräumigen Handschuhfach eine große Ablagebox zwischen den Vordersitzen.

Das Laderaumvolumen des Crossbow ist riesig und sowohl auf die Bedürfnisse eines ausgedehnten Familienurlaubs als auch einer wissenschaftlichen Expedition ausgelegt. Die Hecktür ist horizontal zweigeteilt, was gleich zwei Vorteile mit sich bringt: Wenn man nur die obere Klappe öffnet, lassen sich kleinere Gegenstände wie Einkaufstaschen leicht verstauen. Beim Öffnen beider Klappen wiederum wird weniger Platz hinter dem Fahrzeug beansprucht. Ein cleveres Fixiersystems hält das Ladegut auch bei plötzlichen Ausweichmanövern sicher in Position. Möglich wird dies durch Vertiefungen im Boden, in die sich die speziell konstruierten Gepäckstücke nach dem Prinzip von Kinder-Bausteinen einstecken lassen.

 

TECHNISCHE DATEN - NISSAN Crossbow
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MODELL
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Karosserieform Geländefahrzeug 5-türig
Sitzanordnung 4 x 2
Platform roof design
ANTRIEB
Motor V8-Ottomotor
Getriebe Extroid CVT
Antriebssystem ALL-MODE 4x4 System
FAHRWERK
Radaufhängung vorne Achse an drei Lenkern, Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer
Radaufhängung hinten Achse an fünf Lenkern, Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer
ABMESSUNGEN
Länge (mm) 4.860
Breite (mm) 1.965
Höhe (mm) 1.850
Radstand (mm) 3.000
Felgendurchmesser 20 Zoll
Reifengröße 275-810R 540 PAX
Reifentyp Michelin PAX System
INSTRUMENTIERUNG
Navigationssystem
großes T-förmiges Display
Fahrinformationen
Internet-Zugang
4x4-Informations-System
Reifen-Monitor
Bodenoberflächen-Monitor
4x4-AUSSTATTUNG
Integrierte Seilwinde
Klappbare Seitenschweller
PAX-System
LICHTANLAGE
LED-Technologie für Front- und Rückscheinwerfer

 


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