Der Hummer H2 – jetzt von General Motors

Genf, 20.März 2000 – Hummer, einer der reinrassigsten Geländewagen mit Allradantrieb, ist der unangefochtene Spitzenreiter unter den Offroad-Fahrzeugen. Bis jetzt. Der neue "Hummer H2" von General Motors soll die Krönung in der Entwicklung darstellen.

Der H2 vermittelt einen Blick auf die Zukunftsmöglichkeiten für Geländewagen der Oberklasse. Das neue Modell hat sehr viel mit dem Hummer gemeinsam, der zur Zeit in Serie gefertigt wird: Stärke, Widerstandsfähigkeit und die Tatsache, dass er eine Klasse für sich unter den Geländewagen beanspruchen kann.

Der H2 soll die Tradition des Hummer fortführen, der sich aus dem Modell "Overland Runabout" von 1903 entwickelt hat. Mit dem H2-Design wird der Hummer modernisiert und aktualisiert, ohne jedoch seine Stärken in irgendeiner Weise zu beeinträchtigen, so General Motors: aggressiv, sportlich, robust. Der H2 weist die gleichen Züge auf, allerdings in verfeinerter Form, um einen noch größeren Kundenkreis anzusprechen.

"Dies ist keine überarbeitete Version des bisherigen Modells", sagte Clay Dean, Designmanager für GM Trucks. "Der H2 ist eine Studie, die uns zeigt, wie wir die Zukunft dieser Fahrzeugkategorie sichern können. Wir wollen mehr Kunden dazu bringen, das Fahrerlebnis Hummer auszuprobieren, Lebensstil, Philosophie und Selbstvertrauen zu 'erfahren'. Der Hummer ist für Leute mit Pioniergeist gedacht. Für Leute, die weiter gehen wollen als andere – in einem Fahrzeug, das mehr kann als alle anderen Geländewagen."

Das Design des H2 ist nach den Ausführungen von General Motors an andere hochentwickelte Konsumgüter angelehnt wie z. B. den Apple G3 Laptops, die präzise und komplexe Funktionen, jedoch ein einfaches Design mit klaren Linien und fließenden Formen bieten. Bei diesen Geräten haben alle Kanten, Verbindungen und Oberflächen mehr als nur eine Funktion. Im Prinzip sind sie funktionelle Geräte in kunstvollem Design.

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In dieser Formgebung gelangt der „kleine“ HUMMER H2 in Verkauf.
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Bild aufgenommen an der Detroit-Autoshow.

Das Styling des H2 orientiert sich an der Serienversion des Hummer, allerdings mit glatteren Oberflächen, weniger sichtbaren Nieten und Befestigungselementen. Die Windschutzscheibe ist schräger, um die Aerodynamik zu verbessern. Optisch bleibt jedoch der gerade, aggressive Look des Serienfahrzeugs erhalten. Die Rundumsicht-Frontscheibe ist beim H2 einteilig, ohne Metallstrebe in der Mitte. Dadurch wird die Sicht sowohl für den Fahrer als auch für die Fahrgäste erheblich verbessert.

Im Profil behält der H2 das aggressive Aussehen des Hummer. Die Überhänge wurden vorn und hinten verkürzt, um noch bessere Rampenwinkel zu erzielen. Die Türen stehen etwas vor und erleichtern somit das Ein- und Aussteigen. Das Heck des H2 zeichnet sich weiterhin durch den charakteristischen Hummer-Look mit vier Fenstern aus. Die Heckklappe, die heruntergeklappt werden kann, sowie das hochfahrbare Fenster erleichtern das Beladen.

Das erste Hummer-Zivilfahrzeug wurde 1992 ausgeliefert, nachdem das Modell des US-Unternehmens AM General den US-Streitkräften unter der Bezeichnung "Humvee" schon viele Jahre gute Dienste als Mehrzweckfahrzeug geleistet hatte. AM General wurde 1964 als Tochterfirma der Kaiser Jeep Corp. gegründet. Diese hat ihren Ursprung in der Firma Willys-Overland, die den Original "Jeep" entwickelt hat. GM hat nun die exklusiven Rechte auf den Namen Hummer erworben sowie die Lizenz, das Fahrzeug als Geländewagen und Pick-up im Handel zu vertreiben.

Einschüchternder Look und souveräne Leistung Als die GM-Designer begannen, sich mit der Zukunft der Hummer-Fahrzeuge zu befassen, entschlossen sie sich zu einer neuen Strategie: "Saat und Ernte". "Während wir die Ernte der hervorragenden Leistungen des Hummer einbringen", so Dean "müssen wir gleich wieder neue Saat ausstreuen. Wir sind der Meinung, dass der H2 in mancher Beziehung selbst zur Legende wird. In der Zukunft können wir diese Vorteile für ein neues Fahrzeug nutzen."

Einer der "ertragreichsten" Faktoren ist die klare, jedoch aggressive Linienführung. Der H2 ist ohne jeden Zweifel ein Hummer, von allen Seiten und ganz besonders von vorn. An der Front ist eine Winde integriert, und eine große Schutzstange wird zusammen mit der Motorhaube hochgeklappt, um bequem an den Motor zu gelangen. Zum Ziehen und zum Ankuppeln von Anhängern sind vorn und hinten mehrere Haken angebracht.

Hochleistungs-Scheinwerfer, Nebelleuchten und an der Schutzstange montierte Zusatzleuchten runden das Bild ab. Die Motorhaube ist mit verstellbaren Lüftungsschlitzen für den Motor versehen, die von einem Thermostat geregelt sind. Auf der Haube befinden sich zwei Luftfiltergehäuse, eins für die Motorkühlung und eins für die Luft im Fahrgastraum.

Obwohl von außen wesentlich weniger Nieten und Schrauben zu sehen sind, bleiben nach wie vor bestimmte Komponenten sichtbar – Teile mit besonderen Funktionen. "Wir möchten z. B., dass die Radaufhängung sichtbar ist, denn es handelt sich ja um ein Offroad-Fahrzeug. Somit wird demonstriert, wie leistungsfähig die Einzelradaufhängung ist. Am einfachsten geht das, wenn man die Technik sieht," so Dean.

Eine weitere Innovation des H2 ist sein elektrisch betriebenes Stoffdach, das für ein Cabrio-Erlebnis sorgt. "Sie können offen fahren, werden sich dabei aber wesentlich sicherer fühlen, da sie von einem Sicherheitskäfig aus Stahl umgeben sind", sagt Dean. Schutzplatten für die Fahrt im Gelände sind überall am Unterboden angebracht. "Sie dienen ausschließlich der Funktion, nicht dem Look", so Dean.

Zur weiteren Verbesserung des Offroad-Fahrens hat GM eine völlig neue Hinterradaufhängung entwickelt, die auf dem Konzept des typischen Hummer-Fahrwerks mit Einzelradaufhängung an allen vier Rädern basiert. Sie kommt nicht nur dem Betrieb im Gelände zugute. Auf der Straße wird zudem mehr Fahrkomfort sowie ein besseres Fahrverhalten bewirkt.

Die Einzelradaufhängung mit Doppel-Querlenkern und A-Lenkern in unterschiedlicher Länge, Torsionslenkern, Stabilisator sowie extralangen Doppelkolben-Teleskopstoßdämpfern mit Schraubenfedern wurde sowohl vorn als auch hinten eingesetzt.

Die dreiteiligen 19 x 9,5-Zoll-Aluminiumfelgen und 35-Zoll-Goodyear Wrangler Offroad-Geländereifen (Prototypen) sollen die Robustheit des H2 unterstreichen.

Für einen kraftvollen Antrieb sorgt der längs eingebaute 6-Liter Hochleistungs-V8-Motor von GM. Die Kraftübertragung erfolgt über eine leistungsstarke Viergang-Automatik mit Autotrac-Vierradantrieb, der vom Fahrer mittels Hebel statt der üblichen Knöpfe eingekuppelt wird.

Die Innenausstattung des H2 bietet ein hohes Niveau an Luxus und Komfort. Vier Schalensitze mit Lederbezügen werden durch einen Klappsitz in der Mitte der zweiten Sitzreihe ergänzt. Das übersichtliche Armaturenbrett leuchtet nachts in Oszilloskop-Grün und soll an Radarbildschirme bei Kampfflugzeugen erinnern.

Geschliffenes Metall wechselt sich mit Komponenten ab, die zum signalgelben Äußeren des H2 passen. "Gelb ist sehr ausdrucksstark und hebt sich von anderen Farben ab", sagt Dean. "Dieser Farbton verweist auf Outdoor- und Sportzubehör, wie Uhren, Mountain Bike-Schuhe und Bergsteigerkleidung."

Bronzefarbenes Glas, das an Mountain Bike- und Skibrillen erinnert, akzentuiert das Äußere des H2 und bietet optimale Sicht in allen Einsatzbedingungen. Die Ladefläche ist erstmalig unterteilt. Der Boden kann angehoben werden, um Zugang zu einem beleuchteten Laderaum zu erhalten, in dem Ausrüstungsgegenstände sicher aufbewahrt werden. Auch der Boden dient als Ladefläche. Außerdem ist in den Seiten Stauraum vorhanden, in dem das Gepäck durch hängemattenartige Netze gesichert wird.

Auch in Bezug auf seine Technologie kann sich der H2 sehen lassen. Das "Central Information Center" bietet ein OnStar-Navigationssystem, DVD-Video, CD-Spieler und ein High-tech Audiosystem mit zehn Lautsprechern. Außerdem sind eine Nachtsichtausstattung der Firma Raytheon vorhanden, Zugang zum Internet mit E-Mail sowie Anschluss-Stationen für Laptop und Mobiltelefon mit Freisprecheinrichtung.

Dem Fahrer steht eine Fülle an Informationen zur Verfügung wie etwa Höhenmesser, Thermometer und andere Messgeräte. Dean: "Ob Sie im Gebirge in Colorado unterwegs sind oder in der Wüste in Mexiko, Sie können immer sicher sein, dass die Richtung stimmt und dass Sie im Notfall sofort mit jemandem Kontakt aufnehmen können."

Vom Zeichenbrett auf die Straße in wenigen Wochen Als die Verhandlungen zwischen General Motors und AM General zur Vermarktung des Hummer im Handel und bezüglich der Namensgebung Mitte 1999 begannen, wurde sofort ein Team zusammengestellt, das die Möglichkeit eines Konzeptfahrzeugs erkunden sollte. Aufwendige Untersuchungen wurden angestellt, um zu definieren, was der Hummer ist, zu erforschen, was er in der Zukunft sein kann, und zu bestimmen, wie das Konzept am besten präsentiert werden sollte. Das Design- und Konstruktionsteam begann Ende August 1999 mit der Entwicklung des H2.

"Die Beteiligung von AM General war der Schlüssel zum Erfolg", sagt Dean. "Sie haben ständig darauf geachtet, dass wir uns nicht zu weit vom Wesen und Erbe des Hummer entfernten und haben uns in vieler Beziehung geholfen. Nachdem sie die Ergebnisse begutachtet hatten, waren sie überzeugt, dass wir auf dem richtigen Kurs sind."

Die Resultate sprechen für sich: ein Hummer mit einem kürzeren Radstand für optimales Fahrverhalten auf der Straße und im Gelände. Kürzere Überhänge erleichtern das Parken sowohl in Straßen wie dem Rodeo Drive als auch auf dem Gras beim Rodeo. Der H2 ist schmaler geworden, um den engen Straßen in der Stadt Rechnung zu tragen, ohne die Leistung im Gelände zu beeinträchtigen. Ein guter Rampenwinkel beim Fahren über felsiges Terrain sowie große Böschungswinkel ermöglichen die Fahrt an steileren Hängen, ohne dass die Schutzplatten den Boden berühren.

Ein Hummer für die Zukunft - schon heute Realität Der H2 ist genau das, was das Designteam wollte. Er enthält alle Errungenschaften des Hummer und gibt uns eine gute Vorstellung davon, was aus ihm in der Zukunft werden kann – ein Fahrzeug für die breite Masse, nicht nur für einige wenige.

Die Besonderheiten des Hummer H2 auf einen Blick:

  • Elektrisch betätigtes Softtop
  • Von einem Thermostat geregelte, verstellbare Motorhauben-Lüftungsschlitze
  • Central Information System einschließlich
  • GPS- Navigationssystem OnStar, DVD-Video, Monsoon Audio-System, CD-Gerät, E-Mail und Internet-Zugang
  • Anschluss-Stationen für Computer und Mobiltelefon
  • Infrarot-Nachtsichtsystem
  • Instrumente in Oszilloskop-Grün
  • Unterboden-Schutzplatten
  • Unterteilte Ladefläche mit Stauräumen über und unter dem Boden
  • Verzurrösen und Verriegelungen

 

DATENBLATT Hummer H2 Vision
Preis keine Angaben
Motor Vortec 6,0 Liter H.O. (High Output) V8
Getriebe: 4-Gang-Automatik mit Autotrac-Allradantrieb
Masse und Gewichte
Länge 4.517 mm
Breite 2.035 mm
Höhe 1.845 mm
Radstand 3.124 mm
Spurweite (vorn/hinten)
10x10.gif (821 Byte)
1.742 mm

 


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