"Blitz-Idee" einer Behörde

Bildbericht Kristina Grashoff

BPZ / Nicht nur schweizerische, auch deutsche Behörden sehen sich mit "wilden" Abfalldeponien konfrontiert. Ein besonders beliebter illegaler Entsorgungsort ist offenbar der Zubringer am Aachener Kreuz von der A4 (Richtung Aachen) auf die A44 Richtung Lüttich. Jedenfalls veranlasste die überbordende Mülldeponie den Landschaftsverband Rheinland zu der ziemlich ausgefallenen Idee eines "Täter-Ueberführungs-Radars".

Die Apparatur besteht im wesentlichen aus einem grün bemalten "Starenkasten", welcher jedoch in Abweichung von der Regel oberhalb der Säule zwei Kästen trägt, demzufolge gleichzeitig in zwei Richtungen blitzen kann. Zusätzlich macht ein Warnschild auf die Anlage, beziehungsweise das fotografische Festhalten verbotenen Tuns – mit den entsprechenden gerichtlichen Folgen für die Täter – aufmerksam.

Wie ein Sprecher des Landschaftsverbandes auf Anfrage erklärte, zeitigte die Apparatur anfänglich eine frappant gute Wirkung. Inzwischen sei den Autofahrern offenbar ersichtlich geworden, dass die stationäre Ueberwachungsanlage trotz fliegendem Müll mit keinem Blitzgewitter antwortet. Tatsächlich würde das Radarsystem solcher Anlagen nicht-metallische Gegenstände, wie Flaschen, oder mit Unrat gefüllte Plastiksäcke gar nicht erfassen.

Was vermutlich die wenigsten Verkehrsteilnehmer bemerkten: Die beeindruckende Apparatur mit den drohend lauernden Foto-Augen ist lediglich eine gelungene Holzattrappe!

Der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel. Auch wenn, wie im vorliegenden Fall, der Erfolg nicht von Dauer ist. Man darf also gespannt darauf sein, welche "zündende" Idee der Landschaftsverband als nächstes ausbrütet, um den Uebeltätern ihr verbotenes Tun zu vermiesen.

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Sehr fair: Tafel warnt vor den Folgen bei illegaler Müllentsorgung.

 

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Heimtückisch: Der "Starenkasten" blickt zugleich in zwei Richtungen.

 


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