Mitsubishi L200 GLS Magnum Automat - Pick-up der Luxusklasse

Text und Bilder: Ruedi Baumann

BPZ /   Mit dem 4x4-Pick-up L200 GLS Magnum Automat hat Mitsubishi wieder einmal die Nase ganz vorn, denn der Wagen liegt voll im Trend (den die Konkurrenz im Land der aufgehenden Sonne bislang arg verschlafen hat). Der Magnum ist eine gelungene Symbiose zwischen reinem Zweckfahrzeug und modischem Freizeitvehikel mit Höchstkomfort. Seit es ihn nun sogar mit Automatengetriebe gibt, dürfte der Siegeszug nicht mehr aufzuhalten sein. Sein inneres wie äusseres Erscheinungsbild ist höchst gefällig und der geräuscharme 2,5-Liter Turbodiesel mit Intercooler rundet dieses Bild harmonisch ab.

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Vorne Pajero – hinten Pick-up. Der Mitsubishi L200 GLS Magnum (Automat) Double-Cab
mit seiner serienmässigen 2-Ton-Lackierung ist eine gelungene Symbiose von Arbeitsgerät,
Freizeitvehikel und Luxusgeländewagen.

Ford-T als Urahne

Pick-ups sind im Prinzip kleine Lastwagen für universellen Einsatz, deren Geburtsort, wie könnte es auch anders sein, in den USA liegt. Die pragmatischen Amerikaner hatten schon immer einen Hang fürs Praktische. Seinen Siegeszug machte der Pick-up anfänglich bei den Farmern. Werktags diente er der Arbeit - am Sonntag kutschierte er die ganze Familie zum Gottesdienst. Papa und Mama in der Kabine, der Rest der Familie hinten auf der Ladebrücke. Dann entdeckten die Handwerker den variablen Lieferwagen (diesmal nicht zwingend als 4x4).

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Ein wunderschönes Auto – aus allen Blickwinkeln

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Interieur wie es reichhaltiger nicht sein könnte

Abkehr vom Lieferwagen

Vor ungefähr 15 Jahren begann die Eroberung des "Freizeitmarktes". Plötzlich war man mit einem mit Chromzierat aufgemotzten Pick-up "in". Die Ladefläche und -kapazität spielte in diesem Marktsegment eine eher untergeordnete Rolle. Stereo- und Klimaanlage, elektrische Fensterheber, Servolenkung und Colabüchsenhalter waren ungleich wichtiger. Um das ganze Spektrum der Kundenwünsche breitflächig abdecken zu können, gab (und gibt) es für die Ami-Pick-ups eine grosse Auswahl von Motoren - vom schmalbrüstigen Vierzylinder-Benziner über V8/V10 bis hin zum Superdiesel. Die Abkehr vom reinen Lieferwagen signalisierte zunächst die Doppelkabine, wobei diese sinnigerweise wieder grossen Zuspruch beim Handwerk fand, denn nun konnte man bis zu sechs Personen geschützt vor Hitze, Regen und Kälte, plus Ladegut gleichzeitig transportieren.

Kein "harter Bock"

Mitsubishi hat als einziger fernöstlicher Fahrzeughersteller diese Marktlücke voll erkannt und produziert den L200 in zahlreichen Varianten (vier davon in der Schweiz erhältlich). Pick-ups haben den Ruf, unbeladen ziemlich strapaziös für Fahrer und Mitfahrer zu sein. Weil Herstellerwerke der Tatsache Rechnung tragen, dass die Fahrzeuge in der Praxis oftmals bis weit über Limit beladen werden, legte man die Federung (meist einfachste Blattfederpakete) entsprechend "robust" aus. Nicht so beim Magnum.

Seine Fahreigenschaften sind alles andere als bockig - allerdings geht er - das ist der Preis für die Komfortfederung - bei überreichlicher Beladung (erlaubt sind 1035 kg) hinten in die Knie. Auch bei Mitsubishi benötigte indessen die Erkenntnis, einer "Arbeitsmaschine" Luxusattribute, wie elektrische Fensterheber, innenverstellbare und beheizte Aussenspiegel, Zentralverriegelung, Klimaanlage, Konturensitze, Airbag und ABS zu verpassen, seine Zeit. Das nun zum Einbau gelangende Automatengetriebe mit Overdrive ergänzt den Rahmen und erfüllt (nicht nur uns) mit Genugtuung. Natürlich verfügt der L200 Magnum über die bewährte Mitsubishi-Geländewagen-Ausstattung, wie zuschaltbaren Easy-Select-4WD, Geländereduktion und eine manuelle 100%-Diffsperre in der Hinterachse.

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Ramm- und Unterfahrschutz sind optional

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Körpergerechte Einstiege (auch hinten!)

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Genügend Power: Ladeluftgekühlter Vierzylinderdiesel

Untermotorisiert?

Hundert PS bei einem doch fast zwei Tonnen schweren Fahrzeug muten etwas kärglich an. Mit einem Benzinmotor wäre der Wagen tatsächlich arg untermotorisiert - aber beim Diesel gelten bekanntlich andere Gesetze. Wir empfanden die Beschleunigungswerte in den hierzulande gängigen Geschwindigkeitsbereichen jedenfalls absolut praxiskonform.

Wie der Magnum bei voller Zuladung auch noch mit einem 2,7 Tonnen schweren Anhänger zurechtkommt, können wir mangels Eigentest hier nicht beurteilen. Dank Automatengetriebe dürften jedoch kaum Probleme erwachsen (keine kupplungsmordenden Anfahrten). Kaum bekannt ist die Tatsache, dass bei Pick-ups der Ladepritschen-Rückladen als eine Art Staudruckbremse wirkt. Die Anschaffung einer gut sitzenden Plane - oder noch besser, eines GFK-Hardtops - zahlt sich durch verminderten Treibstoffverbrauch und eine höhere Maximalgeschwindigkeit aus.

Kaufpreis

Mit serienmässig reichhaltigster Ausstattung kostet der GLS Magnum Double-Cab Automat in 2-Ton-Lackierung 41'790 Franken (inkl. 7,5% MwSt). Optional ist lediglich der an unserem Testwagen montierte Edelstahl-Rammschutz/Unterfahrschutz, Ueberrollbügel, Heckstossstange und GFK-Wanne in der Ladepritsche (Aufpreis 4800.-)

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Ueberrollbügel und Heckstossstangen stehen ihm gut an

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